Monopol-Podcast

Globale Feminismen

Kawita Vatanajyankur "Scale of Injustice," 2021
© Kawita Vatanajyankur, Courtesy die Künstlerin und Nova Contemporary

Kawita Vatanajyankur "Scale of Injustice," 2021

Pop-Feminismus ist in Mode, "We Should All Be Feminists" prangt auf Dior-Shirts. Aber wer ist eigentlich mitgemeint? Im Monopol-Podcast sprechen wir über diverse Perspektiven und einen globalen Blick auf feministische Kunst 

Jenny Holzer, Yoko Ono oder Marina Abramović sind Namen, die sofort in den Sinn kommen, wenn die Frage nach weiblichen Positionen in der zeitgenössischen Kunst gestellt wird. Aber bedeutet als Künstlerin erfolgreich und zugleich weiblich zu sein, dass man automatisch eine feministische Künstlerin ist? Und gibt es einen linearen Feminismus, an dessen Ende die Gleichberechtigung aller Geschlechter steht?

Das Kunstmuseum Wolfsburg stellt sich in einer aktuellen Ausstellung eben diesen Fragen. Vertreten sind weibliche und queere Positionen aus unterschiedlichen Teilen der Welt. Beim Besuch wird schnell klar: Den einen Feminismus gibt es nicht. Stattdessen suchen die Kuratorinnen nach unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema geschlechtliche Gleichbereichtigung. Gezeigt wird unter anderem die chinesische Künstlerin Cao Yu. Als eine der bekanntesten weiblichen Künstlerinnen in ihrem Heimatland, die sich in ihren Arbeiten mit Themen um Selbstbestimmung um Mutterschaft beschäftigt, wäre es naheliegend, von einer feministischen Künstlerin zu sprechen. Im Gespräch mit Moderatorin Sara Steinert reflektiert Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr in einer neuen Folge unseres Podcasts "Kunst und Leben" ihre Überraschung angesichts der Aussage der Künstlerin: "Feminismus ist nicht wichtig für mich."

Solche Äußerungen erfolgreicher Künstlerinnen regen zum Nachdenken an: Zählt heute wirklich nur noch das Können und nicht mehr das Geschlecht? Dafür würde etwa unsere Oktoberausgabe sprechen. Sie wird von starken Frauen dominiert: Marianna Simnett, Joan Jonas und Alice Neel sind die Protagonistinnen des Hefts. Und machen einfach gute Kunst. Trotzdem ist das Thema nicht vom Tisch und bedeutet für jede Person etwas anderes, meinen die beiden Kuratorinnen der Wolfsburger Ausstellung, Katharina Koch und Uta Ruhkamp – und sprechen darum lieber von Feminismen statt Feminismus. Im Podcast auf Detektor FM erklären sie, wieso ein globaler Blick auf das Thema so wichtig ist, warum "Empowerment" nicht nur das Individuum meint und wieso sie den Begriff "Frauenausstellung" ablehnen. 

"Kunst und Leben" ist ein Kunst- und Kulturpodcast von Monopol in Kooperation mit Detektor FM. Monopol-Redakteurinnen und Redakteure sprechen zweimal im Monat über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven.

Die aktuelle Folge des Monopol-Podcasts können Sie hier hören. Dazu bitte die Inhalte aktivieren: