Anlässlich der Ausstellung "Peace" , die vom 1. Juli an in der Schirn Kunsthalle Frankfurt zu sehen sein wird, rief die Schirn in einem Wettbewerb dazu auf, ein neues Friedenszeichen zu entwerfen. Paul Müller aus Deutschland und Bekata Ozdikmen aus der Türkei reichten unabhängig voneinander einen einfachen blauen Punkt ein und wurden damit zu den Gewinnern gekürt. Die Jury-Mitglieder begründen ihre Entscheidung mit der überzeugenden Einfachheit, die der Punkt als Symbol der Weltkugel darstellt.
Mit der Fragestellung "Wie geht Frieden eigentlich?" möchte die Schirn Kunsthalle das Thema Frieden neu beleuchten. Das bisher bekannte Peace-Zeichen aus dem Jahre 1958 mit den drei nach unten weisenden Strichen entwarf der Brite Gerard Holtom im Rahmen der "Kampagne für nukleare Abrüstung". Das neue Peace-Symbol sollte nun über die Kriegsgefahr hinaus alle Aspekte von Frieden miteinbeziehen.
"Der Versuch, alle Aspekte des Friedens in einem einfachen Bild darzustellen ist ebenso unmöglich wie alle Sandkörner an den Stränden der Welt zu zählen. Der blaue Punkt ist die größtmögliche Abstraktion der Erde, die vorstellbar ist", erklärt Gewinner Paul Müller. Der zweite Gewinner, Bekata Ozdikmen aus Istanbul, leitet seine Idee auf ähnliche Weise her: "Bestimmte Dinge haben bereits eine feste Form. Wenn ich zum Beispiel. 'Apfel' sage, würde niemand an eine rechteckige Form in blauer Farbe denken, sondern an etwas Rotes, Rundes. Denkt man an die Erde, fällt einem also als erstes ein blauer Kreis ein."
In der Jury des Wettbewerbs saßen die Künstlerinnen Marina Abramović und Britta Thie, die Designer Konstantin Grcic und Eike König sowie der Geschäftsführer der Max-Planck-Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit, Tilmann Röder.
Die Ausstellung "Peace" läuft vom 1. Juli bis zum 24. September und präsentiert Arbeiten von zwölf internationalen Künstlerinnen und Künstlern: Jan de Cock, Minerva Cuevas, Ed Fornieles, Michel Houellebecq, Surasi Kusolwong, Isabel Lewis, Lee Mingwei, Katja Novitskova, Heather Phillipson, Agnieszka Polska, Timur Si-Qin und Ulay setzen sich mit Frieden aus zeitgenössischer Perspektive auseinander.