Gedenken an den Holocaust

Gerhard Richter übergibt Bilder-Zyklus "Birkenau" dem Reichstag

Foto: dpa
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Der Maler und Bildhauer Gerhard Richter steht am 4. September im Reichstag in Berlin vor einem seiner Werke. Der vierteilige Zyklus "Birkenau" aus dem Jahr 2014 war in der Westeingangshalle des Gebäudes aufgehängt und von Bundestagspräsident Lammert in einer Übergabe-Zeremonie gewürdigt worden.

Im Berliner Reichstag, dem Sitz des Bundestages, erinnert künftig der beklemmende Bilderzyklus "Birkenau" von Gerhard Richter an die Barbarei des Holocaust

Der 85-jährige Künstler übergab am Montag eine fotografische Umsetzung des Werks an Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). "Das ist eine große Ehre. Es ist großartig, dass es so ist", sagte Richter.

Der im Jahr 2014 geschaffene vierteilige Zyklus entstand nach Dokumentarfotos von Häftlingen aus dem NS-Vernichtungslager Birkenau. Weil Richter eine bildhafte Darstellung des Themas nicht für angemessen hielt, übermalte er die Werke in mehreren Arbeitsgängen immer wieder abstrakt. Sie hängen jetzt in der Eingangshalle des Reichstags direkt gegenüber Richters früherer Farbkomposition "Schwarz Rot Gold".

Lammert sagte, er könne sich keinen besseren Ort für das Werk vorstellen. "Jeder, der jetzt an diesen Platz der deutschen Demokratie will, muss hier hindurch - zwischen Birkenau und Nationalflagge", sagte der Parlamentspräsident. "Das sind Erinnerungen, vor denen wir uns nicht wegducken dürfen, sondern die wir ganz bewusst im Bewusstsein behalten müssen."

Der Künstler stellte die Fotografien als Leihgabe zur Verfügung, weil er den Zyklus nicht verkaufen will. Die bisher an der Wand installierten Leuchtkästen von Sigmar Polke hatten restauriert werden müssen.