Das Video besteht aus Drohnen-Aufnahmen von Wüstenlandschaften und Close-ups der Sängerin. Schattenwurf, Form und Silhouette, Volumen und Linien: Die typische Bildsprache der Fotografin ist deutlich zu erkennen. Seit 20 Jahren steht die 1972 geborene Niederländerin für eine Modefotografie abseits des Mainstreams. In Zeitschriften wie "Dazed an Confused" oder "Purple" entwickelte sie ihre eigene Handschrift, um später preisgekrönte Kampagnen für Labels wie Stella McCartney, Miu Miu oder M Missoni zu gestalten.
Ihre künstlerische Fotografien zeichnet ebenfalls der ungewöhnliche Blick aus – ihre Bildwelten sind eher surreal als dokumentarisch und immer extrem verführerisch. Die Distanz zu ihren Modellen – das sieht man auch im M.I.A.-Video – ist gewollt. Sie ist eine Metapher dafür, wie viel man mit einer Kamera erfassen kann – und wie viel nicht. Viviane Sassens Arbeiten, die bis zum 20. August in einer großen Ausstellung in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen sind, sind Annäherungen an ein Geheimnis, dem Raum gegeben wird, anstatt es zu erdrücken.
M.I.A., die mit bürgerlichen Namen Mathangi Arulpragasam heißt, hat mit ihren Musikvideos immer wieder Kontroversen angestoßen. So sperrte YouTube 2010 das Video "Born Free", das rassistische Verfolgung von Rothaarigen zum Gegenstand hat, für Minderjährige und zensierte zwei drastische Szenen daraus. Der Musiksender MTV weigerte sich das Video zu "Sunshowers" auszustrahlen, da M.I.A. darin die auf die Palästinensische Befreiungsorganisation bezogene Zeile "Like PLO I Don’t Surrender" rappt.
In dem Video zu "Finally" – der Track ist auf dem 2016 veröffentlichten Album "AMI" zu finden – trägt M.I.A. zwar eine Fahne mit den Farben der palästinischen Flagge, es ist aber eine reine Fantasie-Flagge.