Über hundert Demonstranten ließen Tausende von weißen Flugblättern aus der Glaskuppel regnen, die den Boden nach wenigen Minuten weiß bedeckten. Sie waren so gestaltet, dass sie wie Rezepte für das Opioid-Schmerzmittel OxyContin aussahen. Mit dieser Aktion protestierten sie gegen die Finanzierung des Museums durch die Milliardärsfamilie Sackler, die der Opioid-Hersteller Purdue Pharma gehört. Sie wird beschuldigt, die Opioid-Epidemie absichtlich angeheizt zu haben, um daraus Profit zu schlagen.
Ein Großteil der Demonstranten, die an diesem Abend blutrote Banner mit Aufschriften wie "Shame on Sackler", "Take down their name" oder "200 dead each day" trugen, ist Teil der Aktivisten-Gruppe "Prescription Addiction Intervention Now" (PAIN), die von Goldin im Januar 2018 ins Leben gerufen wurde. PAIN möchte auf die Aktionen der Sacklers aufmerksam machen und sich gegen kulturelle Einrichtungen aussprechen, die Spenden von Mitgliedern der Familie annehmen.
Eine ähnliche Protestaktion hat Goldins Organisation vergangenen März im Metropolitan Museum of Art veranstaltet. In der Regel handelt es sich dabei um verdeckte Operationen, die die Institutionen überraschen - erstmalig nach ihrer Gründung haben PAIN nun aber einen offenen Aufruf gestartet. Die Anhänger von PAIN hoffen, so den Druck auf das Museum zu erhöhen, das kürzlich angekündigt hatte, seine Fundraising-Politik überarbeiten zu wollen, nachdem die Mitglieder der Familie Sackler aufgefordert wurden, die Verantwortung für die anhaltende Opioidkrise in den USA zu übernehmen.
Fotos und Videos der Demonstration verbreiteten sich schnell in den sozialen Medien: