Leila Alaoui war mit nur 33 Jahren eine feste Größe der Porträt-Fotografie des französisch-arabischen Raums. Nach Burkina Faso war sie im Auftrag von Amnesty International gefahren, um dort eine Serie zum Thema Frauenrechte zu verwirklichen, wie die NGO auf ihrer Website angibt.
Bei dem Attentat auf ein Hotel und ein Café im Zentrum Ouagadougous, zu dem sich die Terrororganisation Al-Qaida bekannte, kamen nach bisherigen Angaben circa 30 Menschen ums Leben, viele davon aus dem Ausland. "Eine strahlende Figur der Fotografie ist von uns gegangen", sagte Jean-Luc Monterosso, Direktor des Europäischen Hauses für Fotografie in Paris, gegenüber der französischen Zeitung Le Monde.
Zuletzt wurde Leila Alaoui für ihre Serie "The Moroccans" hoch gelobt, bei der sie Bewohner der ländlichen Gegenden Marokkos vor schwarzem Hintergrund porträtiert hatte. Die Arbeiten waren angelehnt an Serien wie "The Americans" von Robert Frank und "In the American West" von Richard Avedon und bis vor Kurzem bei der 1. Biennale für zeitgenössische arabische Fotografie in Paris zu sehen gewesen. Von 2000 bis 2008 hatte Alaoui in New York Fotografie studiert.
Ihre Mission sei vor allem eine soziale, sagte sie 2011 in einem Interview mit dem marokkanischen Magazin "TelQuel". Selbst in Paris geboren und in Marokko aufgewachsen, beschäftigte sie sich intensiv mit Fragen rund um kulturelle Identität und Migration. Dies würdigte Jack Lang, Präsident des Institut du Monde Arabe, in einem gemeinsamen Statement mit Jean-Luc Monterosso gegenüber der "New York Times": "Sie kämpfte dafür, denjenigen Leben zu schenken, die von der Gesellschaft vergessen wurden, den Obdachlosen, den Migranten, nur eine Waffe einsetzend: die Fotografie."