Er sei am Donnerstag im Alter von 81 Jahren zu Hause gestorben, sagte seine Frau Gabriela Ender am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur. Der in Bergen auf der Insel Rügen lebende Künstler konnte seit dem vergangenen Jahr nicht mehr fotografieren und seine Arbeiten nicht mehr betrachten.
"Er hatte leider Gottes einen Augeninfarkt, der zur Erblindung führte", sagte die Witwe. "Ihm war damit alles genommen, was sein Leben ausgemacht hatte." Auf dem linken Auge hatte er schon als junger Mann keine Sehkraft. Daher konnte er den Beruf Fotograf nicht erlernen und arbeitete freiberuflich.
1962 kam Ender auf die Insel Rügen, um dort als Bäcker in der Saison zu arbeiten. Er wurde erstmals mit FKK konfrontiert. Am Strand fand der Autodidakt Akt-Modelle. Anfang der 1970er-Jahre wurde er dann als Fotograf bekannt.
1975 war er einer der Initiatoren der ersten und größten Aktausstellung in der DDR. Die Wanderschau "Akt und Landschaft" zählte mehr als 100 000 Besucher. Die Fotos von Ender sind auch aus den begehrten DDR-Zeitschriften "Eulenspiegel" und "Das Magazin" bekannt. Er verfasste zudem Aphorismen und Gedichte, schrieb Bücher, publizierte zahlreiche Fachaufsätze, Kalender und Kunstpostkarten.
Der Aktfotografie hatte Ender in den vergangenen Jahren weitgehend den Rücken gekehrt. "Es zählt nur noch die Provokation, das Coole und Geile", sagte er unmittelbar vor seinem 70. Geburtstag. Es mache ihn traurig, dass Ethik und Moral immer stärker an Wert verlören. In den Mittelpunkt seines fotografischen Schaffens sei stattdessen die Natur gerückt: eine aufbrechende Hagebutte, eine sonnendurchflutete Mohnblüte. "Im Kleinen liegt das wahre Große", benannte Ender einen seiner Lebensgrundsätze.