Das dreieckige Flatiron Building gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von New York – momentan aber ist das berühmte "Bügeleisen-Gebäude" teilweise hinter einem Gerüst versteckt und innen drin komplett leer. Bis vor wenigen Jahren hatte der Verlag Macmillan Publishers alle 21 Stockwerke des Gebäudes gemietet, aber nach seinem Auszug entbrannte zwischen den Besitzern ein Streit um die Zukunft des Gebäudes. Ein Richter ordnete schließlich die Auktion an und so soll nun am Mittwoch (22. März) ein Stück New York öffentlich versteigert werden.
Gleich fünf Besitzer hat das unter Denkmalschutz stehende Flatiron Building derzeit: Den Immobilienfirmen GFP Real Estate, Newmark, ABS Real Estate Partners und Sorgente Group gehören gemeinsam 75 Prozent, dem Immobilien-Entwickler Nathan Silverstein die restlichen 25. Silverstein habe "absurde" Vorstellungen von der Zukunft des Gebäudes gehabt und beispielsweise überhaupt keine Renovierungen vornehmen wollen, heißt es von den Immobilienfirmen. Silverstein wiederum wirft den Mit-Besitzern unter anderem vor, das Gebäude nicht ausreichend beworben und für einen viel zu niedrigen Quadratmeterpreis angeboten zu haben. Der Streit eskalierte, führte zu jahrelangen Mietausfällen - und nun zur Zwangsauktion.
Eröffnet wurde das etwa 90 Meter hohe Flatiron Building, das auch in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen ist, im Jahr 1902 - an der Kreuzung von Broadway, 23rd Street und Fifth Avenue, mitten in Manhattan. Gegenüber liegt heute der Madison Square Park. Eigentlich hieß das Gebäude von Architekt Daniel Hudson Burnham "Fuller Building", da es als Hauptquartier des Bauunternehmens Fuller gebaut und anfangs auch genutzt wurde. Aber der Spitzname Flatiron setzte sich bald durch und wird inzwischen auch für die gesamte Gegend drumherum verwendet.
"Riesengroßes Interesse"
Nachdem Fuller das Gebäude aufgegeben hatte, zogen zeitweise unter anderem Versicherungen und kleine Unternehmen ein. Im Erdgeschoss befanden sich immer wieder auch Restaurants oder Einzelhandel. Die abgerundet dreieckige Form des Hauses – mit an der Spitze nur zwei Metern Breite – sorgte allerdings auch immer wieder für Herausforderungen an die Mieter.
Dass das Bügeleisen-Gebäude bei der anstehenden Auktion einen Preis im mehrstelligen Millionenbereich erzielen wird, gilt als wahrscheinlich. Ein mögliches Mindest-Gebot wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Immobilienfirmen, die derzeit noch gemeinsam 75 Prozent des Gebäudes besitzen, haben schon angedeutet, dass sie wohl mitsteigern werden. Grundsätzlich aber könne jeder, der sich als Bieter registrieren lasse, mitsteigern, sagte Auktionator Matthew Mannion der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe bereits "riesengroßes Interesse". "Wenn Sie je ein Stück New Yorker Geschichte besitzen wollten", hieß es beim TV-Sender CNBC, "dann haben sie jetzt die Chance".