Die am Freitag aufgestellte Skulptur "Snowman" des Schweizer Künstler-Duos Peter Fischli und David Weiss sieht aus wie ein gewöhnlicher Schneemann, wird in einem Kühlkasten aber mit aufwendiger Technik betrieben. Grundlage ist eine mit Kühlflüssigkeit gefüllte Kupfer-Figur. Auf ihr entsteht eine Schneeschicht, wenn die Luftfeuchtigkeit im Kasten erhöht wird. Das Schneemann-Lächeln wird jeden Morgen neu geformt.
Ein Schneemann sei eine Skulptur, die fast jeder bauen könne, erklärte Fischli einmal. Der Widerspruch der Arbeit liege darin, dass diese eigentlich gewöhnliche Figur bei Fischli und Weiss nur mit einem komplexen technischen Apparat betrieben werden kann.
Ein Symbol füt den Klimawandel soll er nicht sein
David Weiss ist 2012 an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Ursprünglich hatten die beiden "Snowman" 1990 für das Heizkraftwerk Römerbrücke in Saarbrücken konzipiert, wo die Skulptur mit Energie aus dem Kraftwerk betrieben wurde. Ein Symbol für den Klimawandel sei die Arbeit nicht, so Fischli, denn sie benötige Strom und trage zur Erderwärmung bei. "Das Stück dreht sich darum, sich um etwas zu kümmern und es zu schützen und auf etwas angewiesen zu sein." Es gehe auch um einen Widerspruch zwischen dem Künstlichen und der Natur, "denn ich erzeuge Schnee aus einer Maschine".
Als Willkommensgruß für den "Snowman" war am Wochenende der Eintritt in dem Privatmuseum in Riehen bei Basel frei. Die Skulptur soll für ein Jahr im Berower Park der Fondation stehen.