Diese Freiheit, die immer auch eine Freiheit des Denkens ist, sei auch der Grund, warum Kunst heute für Unternehmen wichtig sei, weil die gedankliche Freiheit von Künstler:innen Impulse und neue Ideen für Veränderung anregen würden. "Ich sehe", so berichtet Cornelia Saalfrank, "dass Künstler:innen immer mehr in Wirtschaftsprozesse eingebunden werden, als Coaches und als Ideengeber". Aber auch in Forschungsprozesse greifen Künstler:innen ein, "weil sie Aspekte liefern, auf die man sonst vielleicht nicht kommen würde."
Die Möglichkeiten der Freiheit, die Kunst ausmachen, so lernen die beiden Monopol-Podcaster Friedrich von Borries und Torsten Fremer im Gespräch mit Cornelia Saalfrank, basieren auf Engagement, auf sehr viel Engagement.
So hat Saalfrank TinyBe initiert, eine globale Plattform für die, wie Saalfrank sagt, "nachhaltige Gestaltung des Lebens". Künstler:innen wie Christian Jankowski, Terence Koh oder Alison Knowles haben in Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt bewohnbare Installationen gebaut. In Zusammenarbeit mit Hotels konnte man in den Kunstwerken sogar übernachten. Ein in diesem Zusammenhang erstelltes Objekt, das aus Pilzelementen von einer Gruppe um die Biologin und Künstlerin Vera Meyer und den Architekten Sven Pfeiffer konstruierte My-Co-Space, ist bis 14.10.2024 in der Ausstellung "Closer to Nature" in der Berlinischen Galerie zu sehen.
"Überall dabei sein"
Auch im ländlichen Raum engagiert sich Saalfrank für Kunst: Sie kuratiert Ausstellungen in der Spiegelarche, einem temporären Ausstellungsraum im thüringischen Rodisleben. An einem Ort, an dem viele Menschen nicht so viel Kontakt mit Kunst haben, ist der Dialog über Kunst immer auch einer über Freiheit. Und so spürt man im Gespräch mit Cornelia Saalfrank nicht nur die Begeisterung für Kunst, sondern auch die Überzeugung, dass Kunst in ganz viele unterschiedliche Lebensbereiche – die Welt der Unternehmen, der urbane Park oder Stadtplatz, der ländliche Raum – ihre Wirkung entfalten kann.
Auch für das Training des Fantasiemuskels hat Cornelia Saalfrank, die selbst als Autodidaktin zur Kunst gekommen ist, einen Tipp. "Alles mitnehmen, was geht: Ausstellungen anschauen, sich bei Newslettern anmelden, Podcast hören, zu Künstler:innengesprächen gehen, alle Einladungen wahrnehmen, überall dabei sein." Ihre Trainingsanleitung zeigt, was die vielleicht die größte Möglichkeit der Kunst ist: Sie ist nicht elitär, sondern für alle da.
Sie können die 31. Folge von "Fantasiemuskel" auf allen gängigen Plattformen hören – oder direkt hier: