Harald Welzer ist Sozialpsychologe und Direktor der Stiftung Futur Zwei. Er hat zahlreiche Bücher verfasst, vor allem zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Krieg, Klimawandel und Zukunft der Demokratie. Doch nur wenige wissen, dass er ungefähr zehn Jahre lang Galerist war – und in seinem Neuen Kunstraum in Hannover Künstler und Künstlerinnen wie Karin Sander vertrat. Denn für den Wissenschaftler Welzer ist Kunst ein Instrument der Erkenntnis, allerdings nicht, wie er den beiden Podcaster Torsten Fremer und Friedrich von Borries erläutert, in einem instrumentellen Sinne.
Ihm geht es nicht darum, dass Kunst zum Beispiel den aus ökologischen Gründen sinnvollen Verzicht ästhetisch anschaulich macht. Das ist eher die Rolle eines anderen Feldes, in dem er aktiv ist: dem Transformationsdesign, für das er an der Universität Flensburg ein Forschungszentrum eingerichtet hat. Dort, so erklärt Welzer, werden konkrete Gestaltungsvorschläge für andere gesellschaftliche Zukünfte entwickelt. Und dass Zukunft tatsächlich gestaltbar ist und dass diese Gestaltung auch gelingen kann, davon berichtet er mit der von ihm geleiteten Stiftung Futur Zwei.
So lernen die Zuhörer in der aktuellen Ausgabe von "Fantasiemuskel", dem Monopol-Podcast über Kunst, Wirtschaft und gesellschaftliche Transformation, einen Gesellschaftsanalytiker kennen, der trotz allem Optimismus auch schonungslos auf die aktuelle Lage blickt. Aber in dem Gespräch wird über alle inhaltlichen und fachlichen Aspekte hinaus auch deutlich, dass Humor in der Arbeit von Welzer eine wichtige Rolle einnimmt. "Ich sag ja dann gerne, die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst." Wer den Humor verliert, so der Sozialpsychologe, lässt sich dumm machen, und das gilt es im Angesicht "all dieser Absurditäten, die da produziert werden" unbedingt zu verhindern. Diese Absurdität anzuerkennen, so Welzer, ermögliche, "eine unglaubliche Produktivkraft zu entfalten" – und die brauche es, wenn man Zukunft tatsächlich gestalten will.
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