"Es gibt keinen Grund, die Venus von Willendorf zu bedecken und ihre Nacktheit zu verstecken. Weder im Museum noch in den sozialen Medien", sagte Museumschef Christian Köberl der "Art Newspaper". Das wichtigste Ausstellungsstück des Wiener Museums wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im österreichischen Ort Willendorf entdeckt, dem es seinen Namen verdankt. Die elf Zentimeter kleine Statuette stellt eine nackte Frau dar.
Die italienische Künstlerin Laura Ghianda hatte Foto der Venus auf Facebook hochgeladen, die laut dem sozialen Netzwerk als Nacktdarstellung gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstießen. Facebook löschte die Bilder und sperrte das Profil von Ghianda, die in der Zensur einen "Krieg gegen die menschliche Kultur" sieht.
Das Naturhistorischen Museum Wien hat inzwischen an Facebook geschrieben: "Seit 29.500 Jahren präsentiert sich 'unsere' Venus von Willendorf als prähistorisches Fruchtbarkeitssymbol unbekleidet in voller Pracht. (...) Das wollen wir so nicht hinnehmen und plädieren: Die Venus muss nackt bleiben dürfen."
Immer wieder gibt es Kritik am Umgang des US-Unternehmens mit Abbildung von künstlerischen Akten. In Frankreich etwa wehrt sich ein Lehrer dagegen, dass sein Profil gesperrt wurde, nachdem er Fotos des Gemälde "L'Origine du monde" von Gustave Courbet auf Facebook hochgeladen hat.