Dabei wurden 23 Verdächtige in Italien, Großbritannien, Spanien und Deutschland festgenommen, wie die für das kulturelle Erbe zuständige Einheit am Mittwoch mitteilte. Darunter sei auch ein 61-jähriger Italiener, der im baden-württembergischen Ehingen gefasst wurde. Die Polizei habe in seiner Wohnung 30 000 Euro in bar sichergestellt. Zudem ermittele die Polizei gegen zwei Münchner Auktionshäuser.
Die Behörden beschlagnahmten demnach mehr als 20 000 Gegenstände im Wert von über 40 Millionen Euro, die bei illegalen archäologischen Grabungen in Sizilien gestohlen worden waren. Um welche Art von Antiquitäten es sich gehandelt habe, sagte die Polizei nicht. Auf der Mittelmeerinsel befinden sich die Überreste antiker griechischer Stätten.
Die gestohlenen Kulturgüter seien zunächst illegal nach Deutschland exportiert und mit gefälschten Herkunftszertifikaten versehen worden. Anschließend wurden sie laut Polizei von Auktionshäusern in München verkauft. Einige der Gegenstände wurden demnach an reiche Sammler in Norditalien verkauft, die gewusst haben sollen, dass es sich um Hehlerware handelt. Die Bande habe auch selbst Antiquitäten gefälscht und gehandelt.
Der mutmaßliche Rädelsführer agierte den Angaben zufolge aus seiner Heimatstadt Riesi auf Sizilien. Der 72-Jährige ist unter dem Namen "Zu Gino" (Onkel Gino) bekannt.
Der illegale Handel mit den Antiquitäten sei "über Jahre" gelaufen, teilte die Polizei mit. Demnach hatten die Ermittlungen 2014 begonnen. Sowohl die Polizeibehörde Europol und die Justizbehörde Eurojust seien an den Festnahmen beteiligt gewesen.