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Erich Lessing im Alter von 95 Jahren gestorben

Der österreichische Fotograf Erich Lessing ist tot

Der Fotodokumentarist starb in der Nacht auf Mittwoch, wie die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) in Wien mitteilte. "Mit Erich Lessing verliert die Welt nicht nur einen herausragenden und vielseitigen Künstler, sondern auch einen außergewöhnlichen Menschen, einen Zeitzeugen und scharfen Beobachter", heißt es in einer Mitteilung der IKG.

Lessing fotografierte unter anderem den Ungarn-Aufstand (1956) und wurde mit Bildern zum Wiederaufbau im Kommunismus bekannt. Geboren wurde er 1923 in Wien als Sohn eines Zahnarzts und einer Konzertpianistin. 1939 emigrierte Lessing nach Palästina, studierte in Haifa Radiotechnik und arbeitete als Karpfenzüchter in einem Kibbuz. Seine erste Kamera bekam er bereits mit 13 Jahren. Als er im Erwachsenenalter zu seinem Hobby zurückkehrte, verdiente er zunächst Geld mit Kindergarten- und Strandfotografien. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er bei der britischen Armee als Fotograf verpflichtet.

Nach dem Krieg arbeitete Lessing unter anderem für die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press und die legendäre Magnum Agentur. Lessing dokumentierte in den 1950er Jahren die politischen und sozialen Ereignisse im Nachkriegseuropa. Auf seinen Bildern hielt er den Besuch Charles de Gaulles in Algerien und die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags am Balkon des Belvedere in Wien fest. Später fotografierte Lessing vor allem Musiker, Poeten und andere Persönlichkeiten.