Ein Entwurf des Hamburger Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner hat den Wettbewerb für die Erweiterung und Sanierung der Gipsformerei der Berliner Staatlichen Museen gewonnen
Nun soll mit den Preisträgern über Auftrag und Umsetzung verhandelt werden, wie das zuständige Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung am Dienstag in Berlin mitteilte. In den kommenden Jahren soll der denkmalgeschützte Bestandsbau im Stadtteil Charlottenburg grundsaniert und um einen Neubau erweitert werden, um dem Platzbedarf für Abgussformen und historische Sammlung gerecht zu werden. Als Obergrenze für die Investitionskosten wurden in der Ausschreibung rund 97 Millionen Euro angegeben.
Der erfolgreiche Entwurf sieht einen fünfgeschossigen Erweiterungsbau in L-Form und Klinkerfassade vor. Verwaltungs-, Verkaufs- und Ausstellungsflächen sowie bereits bestehende Depots sollen im Altbau bleiben, der zu sanieren ist. Werkstätten, Ateliers und besondere Depoträume sollen im Neubau modernen Anforderungen gerecht werden.
Das Architekturbüro des kürzlich verstorbenen Architekten Meinhard von Gerkan hat in Berlin bereits zahlreiche markante Spuren hinterlassen. Zu den Projekten zählen der alte Flughafen Tegel ebenso wie der Nachfolger BER, zudem Bauten wie das Tempodrom oder der Hauptbahnhof.
Die hauseigene Gipsformerei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz war 1819 von Friedrich Wilhelm III. als Königlich Preußische Gipsgussanstalt gegründet worden. Zu den rund 7000 Abformungen und etwa 3000 Malmodellen gehören Abgüsse der Nofretete-Büste und Formen für das Fries des Pergamon-Altars oder die Quadriga auf dem Brandenburger Tor.