New Yorker Künstlerkollektiv

DIS kuratiert 9. Berlin Biennale

Kritischer Blick auf die Gegenwart: Bei der 9. Berlin Biennale geht es um die Verquickung von digitaler und realer Welt. Kuratiert wird die Schau von vier New Yorkern

Unter dem Motto "The Present in Drag" (etwa: Verkleidete Gegenwart) startet am Samstag die 9. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Das New Yorker Kollektiv DIS kuratiert die Ausstellung, die dreieinhalb Monate lang Arbeiten junger Künstler aus aller Welt zeigt.

An fünf verschiedenen Orten wolle die Biennale "die digitalen Konditionen und die Paradoxien greifbar machen, die die Welt im Jahr 2016 zunehmend prägen", beschreiben die Kuratoren Lauren Boyle, Solomon Chase, Marco Roso und David Toro ihre Auswahl. Am Freitagabend sollte die bis zum 18. September laufende Ausstellung offiziell eröffnet werden.

Gezeigt werden zahlreiche Installationen, aber auch Fotografie, Malerei, Video- und Performancekunst. Die beteiligten Künstler stammen unter anderem aus Großbritannien, Schweden, dem Iran, Thailand, Italien, Kanada, den USA, Kolumbien, Rumänien und Deutschland.

Schauplätze sind neben der Akademie der Künste am Pariser Platz auch die private Wirtschaftshochschule im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude, das KW Institute for Contemporary Art, die Kunstsammlung Feuerle Collection in einem Kreuzberger Weltkriegs-Bunker und ein Fahrgastschiff auf der Spree.

"Willkommen in der Post-Gegenwart" - so fassen die Kuratoren ihren künstlerischen Ansatz zusammen. Die ausgestellten Werke sollen die Widersprüche aufzeigen, die unser alltägliches Leben beherrschen: "Virtuelles als Reales, Nationen als Marken, Menschen als Daten, Kultur als Kapital, Wellness als Politik, Glück als BIP und so weiter."