Wenn einer der besten und dazu noch beliebtesten Künstler unserer Zeit in New York eine Galerie aufgemacht hätte, um seine Lieblingskünstler zu zeigen – die "New York Times" hätte vermutlich eine große Geschichte daraus gemacht. Nicht so in Berlin: In aller Stille eröffnete Wolfgang Tillmans am Donnerstag den Kunstraum Between Bridges, den er schon in London betrieben hatte, nun am Ostrand Charlottenburgs – Tillmans ließ allerdings vorab auch nur wenige Informationen verlauten, was für seine Bescheidenheit spricht, insofern blieb bislang das mediale Interesse überschaubar.
Tillmans stellt den bislang weitgehend übersehenen Künstler Patrick Caulfield aus, der im Jahr 2005 gestorben ist – er studierte um 1960 herum mit David Hockney, Allen Jones und R.B. Kitaj, war aber kein typischer Pop-Art-Künstler, sondern ging mit seinen markanten Umrisslinien eher in Richtung Comic und Grafikdesign. Durch seine Vereinfachungstechnik ließ er seine Bilder einerseits flach und oberflächlich aussehen, auf der anderen Seite gelang es ihm, selbst dem banalsten Motiv wie einem nächtlichen Fensterausblick – mit großen schwarzen Schattenflächen – etwas Geheimnisvolles abzugewinnen.
„Mich berührt“, sagt Tillmans, „eine 'Bescheidenheit' in den Motiven, das genaue Hinsehen und Studieren von Licht und Schatten, die Vereinfachung - nicht um der Plakativität willen, sondern um dem Wesen des Moments nachzuspüren.“ Klingt fast, als beschreibe Tillmans hier auch seine eigenen Arbeiten, und tatsächlich sind die beiden Künstler in ihren künstlerischen Ansätzen durchaus vergleichbar. Im vergangenen Jahr zeigte die Tate Modern eine Werkschau Caulfields, aber auch in den kleinen Charlottenburger Räumen sind Arbeiten aus vier Jahrzehnten zu sehen.
Übrigens: Caulfield legte auch Wert auf einfallsreiche Bildtitel – sie stammen zum Teil vom symbolistischen Dichter Jules Laforgue: „We wanted to bleed the Silence“ heißt ein Bild, ein anderes “And, with my eyes bolting towards the unconscious”. Da scheint noch ein Kunstschaffender der Wiederentdeckung zu harren …
"Patrick Caulfield", Between Bridges, bis 8. März
Tillmans stellt den bislang weitgehend übersehenen Künstler Patrick Caulfield aus, der im Jahr 2005 gestorben ist – er studierte um 1960 herum mit David Hockney, Allen Jones und R.B. Kitaj, war aber kein typischer Pop-Art-Künstler, sondern ging mit seinen markanten Umrisslinien eher in Richtung Comic und Grafikdesign. Durch seine Vereinfachungstechnik ließ er seine Bilder einerseits flach und oberflächlich aussehen, auf der anderen Seite gelang es ihm, selbst dem banalsten Motiv wie einem nächtlichen Fensterausblick – mit großen schwarzen Schattenflächen – etwas Geheimnisvolles abzugewinnen.
„Mich berührt“, sagt Tillmans, „eine 'Bescheidenheit' in den Motiven, das genaue Hinsehen und Studieren von Licht und Schatten, die Vereinfachung - nicht um der Plakativität willen, sondern um dem Wesen des Moments nachzuspüren.“ Klingt fast, als beschreibe Tillmans hier auch seine eigenen Arbeiten, und tatsächlich sind die beiden Künstler in ihren künstlerischen Ansätzen durchaus vergleichbar. Im vergangenen Jahr zeigte die Tate Modern eine Werkschau Caulfields, aber auch in den kleinen Charlottenburger Räumen sind Arbeiten aus vier Jahrzehnten zu sehen.
Übrigens: Caulfield legte auch Wert auf einfallsreiche Bildtitel – sie stammen zum Teil vom symbolistischen Dichter Jules Laforgue: „We wanted to bleed the Silence“ heißt ein Bild, ein anderes “And, with my eyes bolting towards the unconscious”. Da scheint noch ein Kunstschaffender der Wiederentdeckung zu harren …
"Patrick Caulfield", Between Bridges, bis 8. März