Mit dem "Leichtmetallrad" von Yngve Holen kommt man nicht weit, denn es hat seine Form von Schneeflocken geliehen. Ist dies ein Fetisch einer unbekannten nordischen Kultur? Bei den Messgeräten, vollgekritzelten Kalendern und die Tage strukturierenden Polaroids, mit denen Horst Ademeit seine Angst vor Kältestrahlen zu bändigen versuchte, versagen dagegen alle Mutmaßungen darüber, was diesen Außenseiter-Konzeptkünstler in seinem Innersten umtrieb. Diese Objekte sind Zeugnisse des einsamen Abstiegs in eine subjektive Gegenwelt.
Wenn sich gleich drei Galerien zusammentun, um der "Mystifizierung des Alltags" nachzuspüren, ist das Ergebnis nicht zwangsläufig ein dreifacher Esoterik-Akkord. Im Rahmen der Kooperation "Okey Dokey" hatte die Galerie Delmes & Zander die Frankfurter Kollegen Neue Alte Brücke sowie die Pariser Galerie 1900–2000 nach Köln eingeladen. Das Ergebnis ist – trotz vieler verhuschter Papierformate – eine anregende Mischung aus surrealistischen Klassikern wie Hans Bellmer, dem Körperapokalyptiker Tetsumi Kudo oder der von ihren eigenen Händen faszinierten Eliza Douglas. Für all diese Künstler gilt: Die Realität wird überbewertet. Lasst uns einen Blick ins magische Abseits wagen.