Ihren Tod bestätigte die Akademie der bildenden Künste in Wien am gestrigen Montag in einem Statement. Demnach starb Marion von Osten am vergangenen Samstag, 14. November, im Alter von 57 Jahren bei Berlin.
Marion von Osten lehrte von 1999 bis 2006 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und als Professorin für künstlerische Praxis am Institut für Theorie der Kunst und Gestaltung in Zürich. Von 2006 bis 2012 war sie Professorin für Kunst und Kommunikation am Institut für das künstlerische Lehramt der Wiener Akademie.
"Ihr künstlerisch-intellektuelles Engagement trug wesentlich zu einer Erneuerung des Instituts bei, und ihre Energie entfachte einen frischen und zeitgenössischen Wind am Institut. Von Osten reanimierte den ihr anvertrauten Fachbereich, etablierte ein kollaboratives künstlerisch-wissenschaftliches Arbeitsklima für Studierende und Lehrende und positionierte – auf Basis eines neu gestalteten, innovativen, gegenwartsbezogenen und gesellschaftspolitischen Curriculums – die Kunstvermittlung an der Akademie und darüber hinaus im Hier und Jetzt", heißt es im Nachruf der Akademie-Angehörigen. "Die wegweisende Arbeit Marion von Ostens stellte transdisziplinäre und transnationale Arbeitsmethoden, soziale und politische Fragestellungen genauso ins Zentrum wie persönliche Freundschaften und Verbundenheit mit Kolleg*innen und Studierenden."
Ab 2014 war Marion von Osten Kuratorin und künstlerische Leiterin des Forschungs- und Ausstellungsprojekts "Bauhaus Imaginista", das sich mit den Verflechtung des Bauhauses mit modernen Ideen rund um den Globus beschäftigte. Im Haus der Kulturen der Welt in Berlin kamen im Bauhaus-Jahr 2019 alle internationalen Stationen des Projekts in einer großen Ausstellungen zusammen. Das HKW würdigte die Verstorbene bei Facebook als "langjährige Mitstreiterin und Freundin" sowie als "fabelhaften Geist und wunderbare Denkerin über Moderne".
Zu von Ostens Schwerpunkten gehörten die globalen Strömungen der Moderne, die Geschichte der Migration und postkoloniale Diskurse. So gehört sie zu den Gründerinnen des Center for Post-Colonial Knowledge and Culture in Berlin. Als Kuratorin arbeitete sie unter anderem an der Shedhalle in Zürich, dem Württembergischen Kunstverein in Stuttgart und der Tensta Konsthall in Stockholm.
Die Akademie der Künste Wien hat ein digitales Kondolenzbuch eingerichtet.