Seit 1968 gibt es die Art Brussels, was für eine Kunstmesse ein stattliches Alter ist. Doch sie sucht ihre Nische mehr denn je bei den noch nicht so etablierten Namen und der jungen Kunst. Gut 150 Galerien versammeln sich vom 25. bis 28. April im Brüsseler Ausstellungszentrum Tour & Taxis. Die Gastgeber aus Belgien bilden mit Xavier Hufkens, Almine Rech, Nathalie Obadia und anderen eine starke Fraktion, aber auch internationale Galerien wie Blain/Southern (London/Berlin) oder Smac aus Kapstadt reisen an.
Wer die ganz großen Player Gagosian, Zwirner oder Hauser & Wirth sucht, ist auf der Art Brussels falsch, dafür steckt das Versprechen der Entdeckungen gleich mehrfach im Messekonzept. Der Sektor "Discoveries" mit 38 Galerien, die junge Künstler mit Werken aus den letzten drei Jahren zeigen, ist unter anderem mit Sexauer und Nome aus Berlin, Parisa Kind aus Frankfurt am Main und Kleindienst aus Leipzig besetzt.
Und die Sektion "Rediscoveries" ist der Präsentation von Künstlern des 20. Jahrhunderts vorbehalten, die zumindest in Europa bislang nicht bekannt sind. Axel Vervoordt zeigt hier etwa den japanischen Gutai-Künstler Tsuyoshi Maekawa.
Auch Solopräsentationen werden von der Art Brussels unterstützt. Die Kölner Galerie Choi & Lager hat sich für ihr Solo mit der deutschen Malerin Jenny Brosinski mit ihren kanadischen Kollegen von der Galerie Division zusammengetan.
Ganz neu ist die Sektion "Invited", zu der die Messe junge Galerien einlädt, die mit neuen Organisations- und Marktmodellen experimentieren, wie den Züricher Projektraum Counter Space oder die Szenelieblinge Freedman Fitzpatrick, die neben Los Angeles jetzt auch eine Zweigstelle in Paris eröffnet haben.
Wer tiefer in die lokale Kunstszene einsteigen will, ist am Mittwoch vor der Messe-Vernissage zur Brüsseler Gallery Night geladen. Und als kleinen Vorgeschmack auf Venedig präsentiert das Künstlerduo Jos de Gruyter & Harald Thys auf der Messe eine Vorschau auf seine Ausstellung im belgischen Pavillon der diesjährigen Biennale.