Geklebt, gestrickt oder gestapelt: Vermeers berühmtestes Gemälde "Mädchen mit dem Perlenohrring" (1665) regte weltweit die Kreativität an. Das Mauritshuis in Den Haag zeigt nun rund 170 moderne Versionen. Sie sind abwechselnd und meist als Projektion genau an dem Ort zu sehen, an dem sonst das Original des holländischen Malers Johannes Vermeer (1632-1675) hängt, wie das Museum am Dienstag mitteilte.
Das echte "Mädchen" befindet sich zurzeit im Amsterdamer Rijksmuseum bei der größten Vermeer-Ausstellung aller Zeiten mit 28 der wahrscheinlich noch existierenden 37 Werke. Das Mauritshuis wollte den Platz füllen und schrieb im vergangenen Jahr einen Wettbewerb aus. Jeder konnte seine persönliche Version des Gemäldes einschicken. Das habe eine "wahre Explosion an Kreativität" ausgelöst, sagte die Direktorin des Mauritshuis, Martine Gosselink. Aus der ganzen Welt hätten Menschen ihre Versionen eingeschickt, insgesamt rund 3500: "Gemalt, gezeichnet, aus Wolle, Ton, Holz, Stoff, Blumenblättern, Knöpfen, Keramik, Gemüse, Obst, Muscheln, Glasperlen, Ballons, Lego oder als Tattoo."
Das echte "Mädchen mit dem Perlenohrring" wird übrigens bereits am 1. April aus Amsterdam zurückkehren - gut zwei Monate vor Ende der Vermeer-Ausstellung in Amsterdam.