"In einer Zeit, in der das Museumsangebot wächst und die Besucherzahlen wieder steigen, schrumpft die Zahl der Beschäftigten in den Museen weiter", sagte der Deutsche Eike Schmidt der Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag. Das Personal ist dem 54 Jahre alten Kunsthistoriker zufolge sehr stark reduziert, es drohten deshalb gar Schließungen. Während der Pandemie waren viele Museen lange zu.
Der gebürtige Freiburger, der die weltberühmte Kunstsammlung in der Hauptstadt der Toskana mit Werken von Leonardo da Vinci oder Michelangelo seit 2015 leitet, blickt auch auf die kommende Parlamentswahl am 25. September in Italien. Die Personalpolitik sei die größte Herausforderung, mit der sich, egal wer, in der Kulturpolitik der neuen Regierung auseinandersetzen müsse.
Nach dem Fall der Regierung von Mario Draghi Ende Juli und dessen Rücktritt leitete Staatsoberhaupt Sergio Mattarella für den 25. September eine vorgezogene Neuwahl ein. Derzeit werden einer Mitte-Rechts-Allianz mit den rechtsextremen Fratelli d'Italia als stärkster Kraft, Siegchancen bei der Wahl zugerechnet.
Museen und Kultur sind im Wahlkampf bislang keine bestimmenden Themen, wenngleich einige Parteien etwa den Schutz des Kulturbesitzes in ihrem Programm erwähnen, der Italien den ökonomisch wichtigen Tourismus beschere und es zu einem beliebten Urlaubsland mache.
Der Uffizien-Direktor Schmidt verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren mehr Museumsbedienstete in Rente gegangen als neue hinzugekommen seien. Derzeit gibt es ihm zufolge kein effizientes Personalmanagement. Gleichzeitig verzeichneten die Uffizien im Juli aber so viele Besucher wie nie zuvor.