LVMH, die französische Holdinggesellschaft, der die Luxusmodemarke gehört, teilte am heutigen Sonntag mit, dass Virgil Abloh nach mehreren Jahren des Kampfes mit der Krankheit verstorben ist. Auf dem Instagram-Account des Designers teilte seine Familie mit, dass Abloh sich entschieden habe, mit der Diagnose eines Angiosarkoms, einem bösartigen Tumor des Stütz- und Bindegewebes, privat umzugehen und sie nicht öffentlich zu machen. "Trotz allem gerieten seine Arbeitsmoral, seine unendliche Neugier und sein Optimismus niemals ins Wanken", heißt es dort. "Virgils Antrieb war seine Hingabe zu seinem Handwerk und zu seiner Mission, Türen für andere zu öffnen und für mehr Gleichberechtigung in Kunst und Design einzutreten."
"Wir sind alle schockiert über diese schreckliche Nachricht", schreibt LVMH-Chef Bernard Arnault in einem Statement. "Virgil war nicht nur ein genialer Designer und Visionär, er war auch ein Mann mit einer wunderschönen Seele und großer Weisheit."
Virgil Ablohs Eltern wanderten Ende der 70er-Jahre aus Ghana in die USA ein, er studierte in Chicago Ingenieurswissenschaften und am IIT Architektur – jener Schule, an der Mies van der Rohe das Bauhaus weiterführen wollte. Abloh war zehn Jahre lang enger Mitarbeiter von Kanye West und gründete 2012 das Modelabel Off-White, 2018 wurde er als erster Afroamerikaner Kreativ-Chef von Louis Vuitton.
Abloh hat in zahlreichen Kollaborationen weiterhin für andere Marken und Institutionen gearbeitet, etwa für Braun, Ikea, Vitra, den Louvre und Sotheby's. Außerdem war er DJ. 2019 zeigte das MCA Chicago einen Querschnitt seines Schaffens.