Der Regisseur Tim Burton sargt das MoMA ein
Zu Weihnachten schenkt das MoMA der Welt einen Albtraum. Tim Burton, Schöpfer düster-verspielter Kinomärchen wie „Nightmare Before Christmas“, „Edward mit den Scherenhänden“ oder „Sleepy Hollow“, ist in den Kunsttempel eingezogen, mit Storyboards, Filmclips, Puppen, Requisiten und Skizzen unveröffentlichter Projekte im Sargkoffer. Anhand von über 700 Exponaten wird die gewaltige Karriere des Filmemachers gewürdigt, der selbst nur im schwarzen Outfit an die Öffentlichkeit tritt. Angefangen hat Burton als Zeichner in den Walt-Disney-Studios, bevor er sich mit bisher 14 Real- und Animationsfilmen ein Figurenarsenal vorwiegend jenseits des Kindchenschemas aufbaute.
Natürlich werden Filme wie „Ed Wood“, „Mars Attacks!“ oder Burtons jüngstes Werk „Sweeney Todd“ im museumseigenen Kino präsentiert – neben zwei selten gezeigten Kurzfilmen aus den 80ern: „Vincent“ und „Frankenweenie“. „Ich mochte als Kind ‚Frankenstein‘ und solche Sachen“, sagt Burton, „da lernt man etwas über gesellschaftliche Irrtümer, das sind eigentlich Fabeln über Außenseiter. Aber ich mag auch richtig unkorrekte, blutige Horrorfilme.“
Mit der Tim-Burton-Retrospektive beweist das MoMA einmal mehr sein liebevolles Verhältnis zum ambitionierten, aber populären Kino – zu jener Kunstform, die in den USA erfunden wurde.