Großprojekt von Ai Weiwei

Auf gute Nachbarschaft

Courtesy of Ai Weiwei Studio/ Frahm & Frahm
Courtesy of Ai Weiwei Studio/ Frahm & Frahm

Eine der 300 Zauninstallationen, die Ai Weiwei in New York errichtet.

Der Künstler Ai Weiwei zäunt New York ein, um gegen Zäune zu demonstrieren. Nicht jeder findet das gut

300 Zauninstallationen umfasst Ai Weiweis neues Großprojekt, das sich ab 12. Oktober bis Februar kommenden Jahres über den Stadtraum New Yorks erstrecken soll. Für "Good Fences Make Good Neighbors", das vom Public Art Fund beauftragt wurde, will Ai Drahtzäune und Absperrgitter auf Hausdächern, Verkehrsinseln, in Wartehäuschen von Bushaltestellen oder als frei stehende Skulpturen arrangieren.

Warum? Um gegen Zäune und Absperrungen, wachsenden Nationalismus und das Schließen von Grenzen zu protestieren! Wer Ai Weiwei dabei helfen will, Zäune aufzustellen, um gegen Zäune zu protestieren, kann das Projekt auf der Fundraising-Plattform Kickstarter unterstützen. Dort wurden bereits an die 100.000 Dollar gesammelt.

Aber der Plan weckt auch den Unmut vieler Anwohner. Sharon Woolums vom Park-Kommittee berichtet in der "Village Voice", das viele Parkbesucher sich gestört fühlen und finden, dass Ai Weiwei seine eigene Kunst promote. Und was die politische Botschaft der Installation angehe, so renne der Chinese offene Türen ein, da New York ohnehin eine weltoffene Stadt sei.

Das Projekt soll auf 300 Standorte in der Stadt verteilt werden, eine besonders große Installation aber im Washington Square Park unter dem ikonischen Triumphbogen aufgestellt werden. Dafür müsste im Dezember der große Weihnachtsbaum weichen. Auch dagegen formiert sich Widerstand.