Christo habe ihm sehr gefehlt - nicht, was die Technik und Logistik betroffen habe, sondern vielmehr Erinnerungen und Gefühle, sagte Vladimir Yavachev am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz in Paris. Man habe das Versprechen gehalten und alles im Sinne von Christo ausgeführt, erklärte der 48-Jährige, der die Installationsarbeiten am Arc de Triomphe überwachte.
Christo hatte alle Pläne und Zeichnungen noch vor seinem Tod am 31. Mai 2020 fertiggestellt, denn ursprünglich sollte die Aktion 2020 stattfinden, zeitgleich zu der ihm gewidmeten Werkschau im Pariser Centre Pompidou im Frühjahr. Nach Christos Tod im Alter von 84 Jahren und wegen der Corona-Beschränkungen wurde sie verschoben.
Der Triumphbogen soll nach rund zweimonatigen Installationsarbeiten ab Samstag (18. September) fertig umhüllt sein. Dann werden 25 000 Quadratmeter silbern-bläulich glänzender Stoff die imposante Architektur des Wahrzeichens der französischen Hauptstadt hervorheben. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron wollte das Christo-Werk noch am späten Donnerstagnachmittag besichtigen.
An der Pressekonferenz nahm unter anderem auch Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot teil, die Christos Werk als posthumes Testament eines Genies bezeichnete und als ein enormes Geschenk. Die Kosten von rund 14 Millionen Euro wurden mit Eigenmitteln finanziert – unter anderem durch den Verkauf von Skizzen, Collagen und Plänen.
Über 1000 Arbeiter, Ingenieure und Gebäudekletterer haben an der lang ersehnten Verhüllung mitgewirkt. Denn die ersten Skizzen und Pläne sind schon Anfang der 1960er Jahre entstanden. 1985 hatten Christo und seine Frau Jeanne-Claude in Paris die Pont Neuf eingehüllt, die älteste Brücke von Paris.