Seit Juni erhebt sich "The Mastaba" zwanzig Meter hoch aus dem Londoner Serpentine Lake. Rot-, violett- und blaulackierte, horizontal aufgeschichtete Ölfässer - insgesamt 7506 Stück - glänzen im Wasser. Die gebaute, nun sichtbare Struktur ist jedoch nur der erste Teil des Londoner Projektes, das langfristige Ziel sei es, so Christo, nach Abbau am 23. September das Seegebiet in einem besseren Zustand als dem vorgefundenen zu hinterlassen, berichtet "Artnet News".
Eine Tiefenreinigung und die Entfernung des schädlichen Phosphats seien ebenso geplant wie die Installation von Behausungen für die örtlichen Reiher, Wasservögel und Fledermäuse. Trotz des temporären Charakters der Großinstallation ist so ein nachhaltiger Eingriff angestrebt. Die verwendeten Baumaterialen sind zertifiziert, damit sie das Ökosystem des Flusses nicht beeinträchtigen, die Fässer werden nach Abbau der Skulptur wiederverwendet. Das Baugerüst ist nur geliehen, die anderen Elemente werden nach Ende der Ausstellung industriell weiter verwendet.
Fragen der Zeitlichkeit und des Umweltschutzes bilden somit einen wichtigen Teil der Londoner "Mastaba". Bei seiner den Naturelementen ausgesetzten Kunst gehe es um die "reale Welt - um Schönheit im weiteren Sinn, nicht Schönheit um der Schönheit willen", so Christo.
Begleitet wird das Werk von einer Ausstellung über das Lebenswerk des Künstlerpaares seit 1958. "Christo und Jeanne-Claude" ist bis zum 9. September in der nahe gelegenen Serpentine Gallery zu sehen.