Der Künstler Christo hat sich am Dienstag in Berlin die Deutschlandpremiere des Film "Christo - walking on water" angeschaut. Der Film erzählt von seinem Projekt «Floating Piers», für das er vor drei Jahren zwei Inseln im italienischen Lago d'Iseo über schwimmende Pontons mit dem Festland verband. Der Film des bulgarischen Regisseur Andrey Paounov startet am 11. April in den Kinos.
"Dieses Projekt war eine einmalige Reise", sagte Christo nach der Vorführung. Das Projekt sei über 30, 35 Jahre entwickelt worden. "Das ist die Geschichte meines Lebens, dass manche Projekte weiterentwickelt werden." Mit Blick auf sein Alter habe er dann gesagt, es müsse "sehr bald" etwas passieren, sagte der 83-Jährige.
Der aus Bulgarien stammende Christo ist bekannt für seine spektakulären Kunstprojekte, die er mit seiner 2009 gestorbenen Frau Jeanne-Claude realisierte. Dazu zählen etwa "The Gates" im Central Park von New York (2005) oder die Verhüllung der berühmten Pariser Brücke Pont Neuf 1985.
In Deutschland lockte das Projekt "Wrapped Reichstag", für das Christo und Jeanne-Claude 1995 das Gebäude des späteren Bundestags verhüllten, etwa fünf Millionen Besucher nach Berlin.
Die Dokumentation "Christo - walking on water" blickt auf die Arbeit des Projektes am Lago d'Iseo und zeigt den Entstehungsprozess des riesigen Kunstwerkes.
Zu den Premierengästen zählten unter anderem Ex-Kanzler Gerhard Schröder und seine Frau Soyeon Schröder-Kim. "Ich habe damals gefiebert wegen der Verhüllung des Reichstages", sagte Schröder der dpa vor der Filmpremiere. "Ich habe Christo seitdem gelegentlich gesehen und freue mich, dass wir jetzt diesen wunderbaren Film zusammen anschauen können." Ebenfalls im Publikum war Rita Süssmuth, die als damalige Bundestagspräsidentin das Reichstagsprojekt gegen den Widerstand des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl möglich gemacht hatte.