Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) hält an der Idee fest, die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das ehemalige Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße ziehen zu lassen. "Ich bin nicht derjenige, der diese wunderbare Idee zu Grabe tragen wird. Ganz im Gegenteil", sagte Chialo der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die Berliner Immobilienmanagement GmbH und der Eigentümer Tishman Speyer seien immer noch in Verhandlungen. "Solange diese Gespräche laufen, ist für mich klar, dass es noch Möglichkeiten gibt", so der Senator. In Zeiten knapper Haushaltskassen im Land müsse man nach kreativen Lösungen suchen.
"Es geht um die Frage, wie sehr eine zusammengeführte ZLB in Berlin gewollt ist", sagte Chialo. In vielen Umfragen hätten Berlinerinnen und Berliner den Wunsch geäußert, dass die ZLB ins "Herz der Stadt" kommen solle.
Galeria am Alexanderplatz: Rettung von Arbeitsplätzen hat Priorität
Auch das Galeria-Kaufhaus am Alexanderplatz hatte als möglicher Alternativ-Standort im Raum gestanden. Dort gehe es aktuell um die Rettung von Arbeitsplätzen, das habe für das Land Berlin Priorität, so Chialo.
"Deshalb liegt die Verantwortlichkeit gerade bei denjenigen, die versuchen, diesen Standort zu retten. Sollte das nicht klappen und sich Möglichkeiten für uns bieten, werden wir mit allen Beteiligen reden, ob eine Realisierung möglich ist."
Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hatte zuletzt gesagt, er sehe aus Kostengründen kaum Chancen für den Einzug der ZLB in das Lafayette-Gebäude in der Friedrichstraße. In dem Gebäude Q207 hatte das Luxuskaufhaus der französischen Warenhauskette Galeries Lafayette, das seit dem Sommer geschlossen ist, seinen Platz.
Für die dringend sanierungsbedürftige Zentral- und Landesbibliothek, die bisher an zwei Standorten am Blücherplatz und in der Breiten Straße untergebracht ist, wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht.