Anlässlich des Referendums zum Austritt Großbritanniens aus der EU rufen zahlreiche Künstler in den sozialen Netzwerken dazu auf, für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union zu stimmen – allen voran Wolfgang Tillmans, der mit seiner Posterkampagne bereits seit mehreren Wochen vor einem EU-Austritt warnt. Tillmans Kampagne wurde unter anderem von seinen Künstlerkollegen Michael Craig-Martin und Peter Saville unterstützt.
Auch Damien Hirst nutzt seine Reichweite, um für die Wahl zum EU-Verbleib zu werben: In Anlehnung an seine "Kaleidoscope Paintings" entwarf er ein Design für das proeuropäische Kollektiv We Are Europe, welches er am Tag der Abstimmung erneut auf seinem Instagram-Account teilte.
Zudem kündigte der britische Künstler David Shrigley auf Instagram und Twitter an, für einen Verbleib in der EU zu stimmen und rief seine Follower dazu auf, es ihm gleichzutun.
Die Debatte um den EU-Austritt Großbritanniens treibt die Kunstwelt um. Im Mai hatten fast 300 Größen des britischen Kunst- und Kulturbetriebs eine Petition gegen den Brexit unterzeichnet, darunter Tate-Modern-Direktor Chris Dercon, Anish Kapoor und Tracey Emin, die den Brexit in einem BBC-Interview als Wahnsinn bezeichnete. Gerade sie als Künstlerin profitiere enorm vom kulturellen Austausch Europas. Wie viele andere Briten empfindet sie es zudem als wichtig, in Krisenzeiten als eine starke Union zusammenzustehen.
Die schönste anti-Brexit-Arbeit stammt wohl von Alana Lake. Turner-Preisträger Jeremy Deller teilte eine Abbildung davon anlässlich des Referendums.