Weltkulturerbestätte

Boltanski-Installation bleibt dauerhaft in Völklinger Hütte

Eine Installation des französischen Künstlers Christian Boltanski in Erinnerung an frühere Hüttenarbeiter hat nun einen dauerhaften Platz im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bekommen

In Zustimmung mit dem Künstler stehe sie nun in veränderter Form in der Möllerhalle, teilte die Völklinger Hütte mit. Zuvor war das Werk unter dem Titel "Erinnerungen, Souvenirs, Memories" von 2018 bis zum Sommer 2019 in der Erzhalle zu sehen gewesen.

Die jetzige Installation umfasst 30 bis 40 Spinde, die aus verschiedenen Betriebsteilen zusammen gruppiert worden sind. Aus den Spinden ertönen gesprochene Erinnerungen von einstigen Arbeitern. Sie erzählen, was es hieß, auf der Völklinger Hütte zu arbeiten. 

2018 schaffte Boltanski zudem einen festen Erinnerungsort für die Menschen, die in den zwei Weltkriegen Zwangsarbeit in der Völklinger Hütte verrichten mussten. Diese Installation zeigt einen Kleiderberg aus schwarzen Hosen und Jacken, der zwischen aufeinander gestapelten rostigen Archivkästen liegt. Im Hintergrund hört man aus allen Ecken des Raumen die Namen der Zwangsarbeiter geflüstert.

Nach Angaben der Weltkulturerbestätte in Völklingen waren insgesamt 12 393 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern im Zweiten Weltkrieg in der Hütte als Zwangsarbeiter registriert. 261 von ihnen seien gestorben, darunter 60 Kinder.

Die Völklinger Hütte ist das weltweit einzig erhaltene Eisenwerk aus dem Industriezeitalter. Sie war 1986 nach rund 100 Jahren stillgelegt und 1994 zum Weltkulturerbe erklärt worden.