Für das 18. BMW Art Car entschied sich die Künstlerin für eine Mischung aus Videokunst und Argumented Reality, also der computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Dabei kann sich der Betrachter mittels einer App dem BMW M6 GT3 nähern und sieht auf seinem Bildschirm nicht nur den tatsächlich anwesenden Rennwagen, sondern auch vielfarbige Lichtpartikel im Raum. Diese Lichtstreifen reagieren auch auf die Bewegungen der Besucher und macht diese zu aktiven Teilnehmern der Installation.
Die Künstlerin nimmt damit Bezug auf eine in Asien weitverbreitete spirituelle Zeremonie, mit der neu erworbene Objekte wie Fahrzeuge gesegnet und sowohl Wagen als auch Fahrer Glück wie Sicherheit gewünscht werden. In Anlehnung an das Fahrgestell aus Karbonfaser, verwendete Cao Fei eine nichtreflektierende Farbe und ermöglichte dadurch die Integration in die digitale Welt.
Die 1978 in Guangzhou geborene Cao Fei ist die jüngste und erste chinesische Künstlerin der BMW-Art-Car-Reihe. Seit 1975 haben bislang 19 Künstler aktuelle BMW-Rennwagen gestaltet, darunter zuletzt die Künstler Jeff Koons und John Baldessari. Die international renommierte Fei erhielt 2005 ein Stipendium der Kulturstiftung des Bundes und gewann 2006 den Preis "Bester junger Künstler" des "Chinese Contemporary Art Awards" (CCAA). Für ihren Entwurf befasste sie sich mittels Augmented und Virtual Reality mit Zukunftsthemen der Mobilität, etwa autonomem Fahren, fliegender Automobile oder Digitalisierung. "Für mich repräsentiert Licht die Gedanken. Und da die Geschwindigkeit von Gedanken nicht messbar ist, thematisiert das 18. Art Car die Grenzen des menschlichen Denkens", erläutert sie.
Im Laufe des Sommers wird Cao Feis Multimedia-Installation im BMW Experience Center Shanghai zu sehen sein. Darüber hinaus können Besucher das 18. BMW Art Car im Juni während der Art Basel erleben.