Das Vertrauensverhältnis zwischen einem der drei Kuratoren und den drei die Biennale austragenden Städte sei "erheblich gestört", heißt es zur Begründung. "Verschiedene Posts von Shahidul Alam nach dem 7. Oktober auf seinem Facebook-Kanal haben antisemitisch lesbaren und antisemitischen Inhalten eine Plattform gegeben. Dazu gehören ein unkommentiertes Interview von Shahidul Alam mit dem palästinensischen Botschafter in Bangladesch, ein Vergleich des aktuellen Krieges mit dem Holocaust und Vorwürfe des Genozids des Staates Israels an der palästinensischen Bevölkerung in Gaza. Rassistische und andere vergleichbare Kommentare z.B. mit einer gegen die israelische Zivilbevölkerung gerichteten terroristischen Bildsprache (Gleitschirmflieger mit Waffen) werden nicht gelöscht. Die drei vorgenannten Städte lehnen diese Posts entschieden ab."
Nach Gesprächen mit dem Kuratorenteam sei auch die Möglichkeit besprochen worden, dass die beiden anderen Kuratoren, Tanzim Wahab und Munem Wasif, die Vorbereitung der Biennale zu zweit weiterführen könnten. Das sei aber von ihnen nicht gewünscht gewesen.
Die Biennale für aktuelle Fotografie findet seit 2005 alle zwei Jahre in der Metropolregion Rhein-Neckar statt. Sie ist Deutschlands größtes kuratiertes Fotofestival. "Die Folgen der Absage für die Biennale für aktuelle Fotografie und das Organisationsteam sind weitreichend", schreiben die Veranstalter. "Sie gefährden die Zukunft der gesamten Veranstaltung." Vor den Vorfällen hatte die BASF als Großsponsor mitgeteilt, die Biennale 2024 letztmals fördern zu wollen, wie ein Sprecher sagte.