Berlins geheimstes Kunstprojekt

Russische Performer wollten vor Volksbühne sowjetische Enklave aufbauen

Foto: Götz Schleser
Foto: Götz Schleser
Das Megaprojekt am Rosa-Luxemburg-Platz unterlag strenger Geheimhaltung, geheimnisvolle Zeichnungen an Schaufenstern machten den Kiez jedoch stutzig.

Der russische Regisseur Ilja Khrzhanovskij wollte am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz eine abgeschottete Mini-Stadt im Stil der Sowjetunion der 50er aufbauen – mit eigener Währung und Passkontrollen

Die Spielzeit 2017/1018 an der Berliner Volksbühne begann mit vielen Schließtagen – die einzigen, die Leben in das Theater am Rosa-Luxemburg-Platz brachten, waren illegale Besetzer. Monopol enthüllt in seiner Märzausgabe, was Intendant Chris Dercon wirklich plante: eine mehrwöchige Megaperformance. Der russische Regisseur Ilja Khrzhanovskij wollte am Rosa-Luxemburg-Platz eine abgeschottete Mini-Stadt im Stil der Sowjetunion der 50er-Jahre aufbauen, in der seine Akteure leben sollten – mit eigener Währung und Passkontrollen.

Sein Film "DAU" über den sowjetischen Physiker Lew Landau, an dem Khrzhanovskij seit Jahren arbeitet, hätte gleichzeitig in der Volksbühne seine Weltpremiere gefeiert. Für die Dreharbeiten für "DAU" in Russland hatte der Regisseur ebenfalls eine sowjetische Enklave aufgebaut, in der seine Akteure vor den Augen der Kameras lebten – das Filmprojekt gilt als megaloman, die Filmwelt wartet seit Jahren auf eine Schnittfassung.

Der Aufbau eines sowjetischen Sektors am Rosa-Luxemburg-Platz scheiterte, doch Khrzhanovskijs Team ist immer noch in Berlin und arbeitet weiter an der Realisierung ihrer radikalen Performance. Details lesen Sie im Märzheft von Monopol.