Kreuzberg

Berliner Kunstquartier befürchtet Entmietung

Die Hausgemeinschaft der Oranienstraße 25 in Berlin-Kreuzberg befürchtet, dass ihr Haus entmietet werden soll. Seit dem Eigentumswechsel Ende letzten Jahres fühlen sich Buchladen, Arbeits- und Ausstellungsorte bedroht

Für den Berliner Kiez Kreuzberg stellen die Mietparteien in der Oranienstraße 25 seit vielen Jahren einen Sammelplatz kultureller Angebote dar. Neben dem Buchladen "Kisch & Co", dem Architekturbüro "kklf" und dem Yogastudio Jivamukti mieten das Werkbundarchiv - Museum der Dinge und die neue Gesellschaft für bildende Kunst"(nGbK) Räumlichkeiten in der Gewerbeimmobilie an. Von der Berggruen Holding wechselte der Besitz im Herbst letzten Jahres zum Immobilienfonds Victoria Immo Properties, dessen Kommunikation und Umgang mit der ansässigen Hausgemeinschaft den Betroffenen missfällt: "Die neue Eigentümerschaft versucht, mit allen Mitteln anonym zu bleiben", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Widerstand regt sich in der um ihre Arbeits- und Kulturstätten fürchtenden Nachbarschaft auf mehrere Weisen: Kunden und Lokalpolitiker äußern ihren Unmut über die Schließung des Buchladens, die Anwohnerschaft organisiert sich für Aktionen und eine umfangreiche Recherche von Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit verfolgt die Fährte zu den Verantwortlichen hinter den kritisierten Mietvertragsentwürfen, die seit dem Eigentumswechsel unterbreitet wurden.