Wie die Familie gegenüber Monopol bestätigte, sei Marzona am Montag an den Folgen eines schweren Schlaganfalls gestorben.
Marzona wurde 1969 als Sohn des des Galeristen und Verlegers Egidio Marzona in Bielefeld geboren. Er studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitete von 2001 bis 2004 als Kurator am MoMA-Ableger P.S.1 in New York. Gemeinsam mit Elena Carlini gründete er 2004 den Verlag Navado Press. Von 2007 bis 2014 leitete er die Berliner Zweigstelle der Düsseldorfer Konrad Fischer Galerie.
2014 eröffnete Daniel Marzona schließlich die nach ihm benannte Galerie in der Friedrichstraße im Berlin-Kreuzberg, die Künstlerinnen und Künstler wie Olaf Holzapfel, Sofia Hultén, Axel Hütte, Mischa Kuball, Bernd Lohaus und Magnus Plessen vertrat. 2018 erhielt die Galerie den VBKI-Preis für ein Ausstellungsprojekt des Künstlers Aron Mehzion. Daniel Marzona nahm an internationalen Kunstmessen wie die Art Basel und die Art Düsseldorf teil. Seit Anfang 2023 zeigte die Galerie keine Ausstellungen mehr, aber vertrat weiterhin Künstlerinnen und Künstler aus dem Programm.
Der unerwartete Tod des Kunstschriftstellers, Galeristen und Kurators Daniel Marzona sei "ein unersetzlicher Verlust", sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, am Mittwoch laut Mitteilung. Die bevorstehende Eröffnung des Archivs der Avantgarden (ADA) - Egidio Marzona gehe "auch auf sein emphatisches Engagement" zurück. Daniel Marzonas Vater hatte seine Kunstsammlung zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts, die als größte und bedeutendste weltweit gilt, als Schenkung an die SKD gegeben. Dafür hatte der Freistaat ein historisches Barockpalais als Domizil umgebaut. Das ADA, in dessen Beirat auch Daniel Marzona tätig war, soll am 5. Mai als neue Institution der SKD eröffnet werden.