Gallery Climate Coalition

Berliner Galerien schließen sich zu Klimabündnis zusammen

Ein etwa 60 Meter breites Sandporträt der zwölfährigen Ansha aus Äthiopien am britischen Whitby Beach. Das Bild soll zeigen, wie der Zugang zu Wasser und der Klimawandel die ärmsten Menschen der Welt bedroht
Foto: dpa

Ein etwa 60 Meter breites Sandporträt der zwölfährigen Ansha aus Äthiopien am britischen Whitby Beach. Das Bild soll zeigen, wie der Zugang zu Wasser und der Klimawandel die ärmsten Menschen der Welt bedroht

Corona-bedingt muss der globale Kunst-Jetset zurzeit pausieren, keine schlechte Gelegenheit, um über die Klimabilanz des Kunstbetriebs nachzudenken. Jetzt haben sich Berliner Galerien verbündet, um Umweltfragen anzugehen

In Großbritannien hat sich kürzlich die Gallery Climate Coalition (GCC) gegründet, die den Kampf gegen den Klimawandel ganz konkret voranbringen will. Seit dieser Woche hat das Bündnis auch einen Berliner Ableger.

Eine Reduktion der CO2-Emissionen um 50 Prozent in den nächsten zehn Jahren und ein Zero-Waste-Konzept zur Abfallvermeidung haben sich die britischen Gründungsmitglieder – darunter Galerien wie Thomas Dane, Lisson und Sadie Coles sowie die Kunstmesse Frieze – zum Ziel gesetzt. 

Als zentrales Tool findet sich auf der Website der Initiative ein eigens entwickelter Rechner, mit dem Händler die CO2-Ausstöße ermitteln können, die sie durch Reisen oder den Transport von Kunstwerken verursachen. Zusätzlich werden Hintergrundinformationen, Statistiken und konkrete Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. 

Die neue in Berlin ansässige Gruppe bietet Informationen und Ressourcen für in Deutschland ansässige Kunstorganisationen und Fachleute an. "Unser Kernziel bleibt das Bekenntnis zum Pariser Abkommen: das heißt, die notwendige Reduktion der Kohlenstoffemissionen zu erreichen, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern", heißt es in einem Statement. "Das bedeutet, gemeinsam nachhaltige Lösungen für die Kunstbranche zu finden, um bis 2030 eine 50-prozentige Reduktion der Kohlenstoffemissionen in der gesamten Branche zu erreichen." 
 
Eines der Hauptziele des GCC Berlin sei es, ein System der Zusammenarbeit zu entwickeln und neue Standards der Kooperation für nachhaltigere Produktions- und Logistikverfahren in der Kunstbranche zu setzen. Das Gründungsteam besteht aus Jennifer Chert (ChertLüdde Gallery), Lucile Bouvard, Helen Turner (E-WERK Luckenwalde), Anne Schwanz (OFFICE IMPART), Carolin Leistenschneider (Haverkampf Gallery), Emiliano Pistacchi (Esther Schipper Gallery), Franziska von Hasselbach and Sven Below (Sprüth Magers Gallery), Kim Kraczon (Studio Olafur Eliasson / Ki Culture), Viola Eickmeier (Studio Violet) und Jan Dietrich.