"Aktuell sind wir in der Endabstimmung und sehr zuversichtlich, dass wir bis zum Sommer 2018 zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, um auch die notwendigen Beschlüsse in den politischen Gremien herbeizuführen", sagte Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), der Aufsichtsratschef der Documenta ist, am Mittwoch. Das Institut soll die weltweit bedeutendste Ausstellung für moderne Kunst erforschen und ihre Geschichte aufarbeiten. Die Bau-Kosten werden auf 24 Millionen Euro geschätzt.
Das Documenta-Institut ist ein Projekt der Stadt Kassel, des Landes Hessen, der Uni Kassel sowie der Documenta. Zuletzt war es ruhig um die Pläne geworden. Das Millionendefizit der Kunstausstellung und der vorzeitige Abschied der Geschäftsführerin Annette Kulenkampff beherrschten die Schlagzeilen. Das habe aber keine Auswirkung auf die Planung des Documenta-Instituts, erklärte Christoph Schlein, Sprecher des hessischen Kunstministeriums. Das Projekt sei die "große Chance, die Geschichte und den Erfolg der Weltkunstausstellung auch außerhalb der documenta-Jahre in Kassel erlebbar zu machen".
Ab dem Sommer sollen die Planungen konkret werden. Dann muss auch übers Geld gesprochen werden. Das Documenta-Institut wird laut Schlein seit 2016 von beiden Gesellschaftern, dem Land Hessen und der Stadt Kassel, jeweils mit jährlich einer halben Million Euro finanziert. "Der darüber hinaus gehende Bedarf muss erst ermittelt werden", sagt er. Die Documenta-Professur der Uni Kassel und das bestehende Documenta-Archiv sollen Teil des Documenta-Instituts werden. Ein Platz für den Neubau nahe der Universität wurde bereits ausgewählt.