"Wenn zum Beispiel in Flächenländern Leuchttürme fehlen, lässt sich das mit keiner Kulturförderung ausgleichen", sagte die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Man braucht Kristallisationsorte und Punkte, die auch überregional, national und am besten europäisch und international sichtbar sind", so die frühere Partei- und Fraktionsvorsitzende in Sachsen-Anhalt. "Darüber schafft man auch wieder Interesse, dann kommen wieder Leute hin. Das ist eine Entwicklung nicht anders als in der Wirtschaftspolitik."
Isoliert entfalten solche Einrichtungen aus Sicht von Budde aber keine ausreichende Wirkung. "Neben Leuchttürmen muss es auch Flächenfinanzierung geben, für die aber der Bund eigentlich nicht zuständig ist. Da lässt sich über Bundeskulturfonds und andere in der Fläche dann etwas entwickeln."
Budde möchte zentrale Projekte allerdings nicht auf die Fläche begrenzt wissen. "Man braucht Leuchttürme überall verteilt, in der Fläche und in den großen Zentren. Von da gehen ganz viel Sichtbarkeit, Aufträge, Einbindung der regionalen Kulturszene aus."
Bei der Zusammenarbeit von öffentlichen Kultureinrichtungen und freier Szene sieht Budde noch Potenzial. "Einrichtungen wie etwa die bundeseigenen Berliner Festspiele, Berlinale oder Haus der Kultur der Welt, die zu Recht gut finanziert und stabil sind, können natürlich auch noch mehr Anker sein für die freie Szene und mit denen zusammenarbeiten", sagte sie. "Dafür gibt es auch unendlich viele wirklich gute Beispiele. In Berlin, aber auch in der Fläche."