"Artprice"-Studie

Auktionsmarkt 2015 leicht geschrumpft

Die französische Online-Datenbank "Artprice" nimmt jährlich den Aukionsmarkt zwischen Asien und dem Westen unter die Lupe. Für 2015 verzeichnen die Auktionshäuser zehn  Prozent weniger Umsatz

Laut der Studie für 2015 machten die Auktionshäuser im vergangenen Jahr einen Umsatz von 16 Milliarden Dollar, 10,31 Prozent weniger als im Vorjahr. 11,2 Milliarden Dollar des Umsatzes wurden in westlichen Auktionshäusern getätigt. Der Umsatz in den USA überstieg zum ersten Mal seit 2010 wieder den des chinesischen Marktes.

Zum ersten Mal in der Geschichte wurden in einem Jahr drei Werke für über 150 Millionen Dollar verauktioniert: Giacometti, Modigliani und Picasso. "Artprice" erklärt sich die steigende Preise für Einzellose mit dem Boom der Museumsindustrie: Jede Institution – jährich eröffnen mehr als 700 neue Museen auf der Welt – möchte mit ikonischen Meisterwerken Besucher anlocken. Aber solche Werke sind oft schon im Besitz von konkurrierenden Museen oder privaten Sammlern, die sich selten von ihren Schätzen trennen möchten.

Der deutsche Auktionsmarkt lag mit einem Umsatz von 257 Millionen Dollar weltweit an fünfter Stelle und war für 9 Prozent des internationalen Erlöses verantwortlich. Damit verzeichnete der deutsche Auktionsmarkt einen Verlust von 7 Prozent verglichen mit 2014. Tabellenführer waren die USA, China, das Vereinigte Königreich und Frankreich.

Zu den finanziell erfolgreichsten deutschen Künstlern auf Auktionen gehörten 2015 Sigmar Polke und Martin Kippenberger. Sigmar Polkes großflächige, in leuchtende Farben getränkte Leinwand "Dschungel" (1967) wurde bei Sotheby’s für 27,13 Millionen Dollar versteigert. Werke von Kippenberger wurden für insgesamt 40 Millionen Dollar versteigert. Gerhard Richter bleibt nach wie vor der am teuersten verkaufte deutsche Künstler. Sein Werk "Abstraktes Bild" (1986) wurde für über 46 Millionen Dollar versteigert und landete somit auf Platz 18 der teuersten Auktionsverkäufe 2015.

Der "Art Market Report 2015" ist die vierzehnte Ausgabe der Studie und entstand in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Kunstdienstleister Artron. "The Art  Market in 2015" kann hier eingesehen werden.