Polizei und Staatsschutz ermitteln

Anschlag auf Skulptur von Chto Delat in Berlin

Die im Rahmen des Festivals „Foreign Affairs“ aufgestellte sechs Meter hohe Pappmaché-Arbeit "Our Paper Soldier", die ein Schild mit der Aufschrift "Antifaschistische Aktion" trug, wurde von unbekannten Tätern angezündet und vollständig zerstört. Wie die Berliner Festspiele melden, ermitteln nun Polizei und Staatsschutz, da nicht auszuschließen sei, dass es sich bei der Brandstiftung um eine politisch motivierte Tat handele.

Auch Festivalleiter Matthias von Hartz äußert sich alarmiert zum Vorfall: "Ein politisches Kunstwerk mit klar antifaschistischer Position wird zu einer Zeit, in der faschistisches Gedankengut international einen ungeahnten Aufschwung hat, nach kürzester Zeit zerstört." Unabhängig von konkreten Motiven, über die er nicht spekulieren wolle, sei der Anschlag sehr beunruhigend.

Ziel des Performance-Festivals "Foreign Affairs", das vom 26. Juni bis 13. Juli in Berlin stattfindet, ist unter anderem eine Debatte über politische Symbole anzuregen, verkündete der Veranstalter schon im Vorfeld des Anschlags. Das russische Künstlerkollektiv Chto Delat war im Rahmen des Festivals eingeladen worden, ein Projekt über die heutige Rolle von Monumenten zu entwickeln. Neben einem Workshop und einer Performance hat das Kollektiv in der ersten Phase des Projektes "What Is Monumental Today?" in Wien (Wiener Festwochen 2014) die nun zerstörte Skulptur produziert. Das abgefackelte Kunstwerk wird weiterhin vor dem Haus der Berliner Festspiele zu sehen sein. Am 12. Juli findet die dazugehörige Performance im Haus der Berliner Festsspiele statt. (monopol)