Streit um Geld und Belästigungsvorwürfe

Andy Warhols "Interview"-Magazin wird eingestellt

Die von Andy Warhol gegründete US-amerikanische Lifestyle-Zeitschrift "Interview" wird nach rund 50 Jahren eingestellt

Als Gründe nennt der "Guardian" jahrelange finanzielle und juristische Schwierigkeiten sowie Vorwürfe sexueller Belästigung gegen einen ehemaligen Mitarbeiter.

So habe der frühere Chefredakteur, Fabien Baron, das Magazin gemeinsam mit seiner Frau, der Stylistin Ludivine Poiblanc, wegen nicht honorierten Beratungstätigkeiten und Styling-Aufträgen auf über 600.000 US-Dollar verklagt. Im Februar hatte das Magazin außerdem seine Räume im New Yorker Künstlerviertel SoHo verlassen müssen, angeblich wegen nicht gezahlter Mieten. Kreativirektor Karl Templer, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen worden war, hatte die Zeitschrift im April verlassen.

Den Medienberichten war ein Post eines "Interview"-Redakteurs vorausgegangen, der die Schließung des Magazins auf Twitter angekündigt hatte:

 

Das Magazin erschien monatlich und ist bekannt für seine intimen Interviews mit bekannten Persönlichkeiten aus der Kultur- und Unterhaltungsbranche. Es wurde 1969 von Pop-Art-Künstler Andy Warhol und dem Journalisten John Wilcock gegründet und 1987 nach Warhols Tod von Brant Publications übernommen. Seit 2012 gibt es in Deutschland eine Lizenzausgabe von "Interview", die sechs Mal pro Jahr erscheint. Sie ist verlegerisch unabhängig von der US-Ausgabe und daher von der Einstellung nicht betroffen.