Die weniger bekannte Seite eines der bekanntesten Gegenwartskünstler will eine Schau in Baden-Baden hervorheben: Unter dem schlichten Titel "Andreas Gursky" präsentiert das Museum Frieder Burda 34 meist großformatige Werke des Düsseldorfer Künstlers Bis zum 24. Januar nächsten Jahres geben sie einen Überblick über den faszinierenden Bildkosmos des 60-jährigen Fotokünstlers, von älteren bekannten Werken bis zu jüngsten Bilderfindungen.
Der 1955 in Leipzig geborene Gursky zählt zu den teuersten zeitgenössischen Künstlern. Seine großen, digital bearbeiteten Aufnahmen von Börsen, Wohnmaschinen, Konsumtempeln, Korbflechterinnen, Müllhalden oder dem Weltkulturerbe Cheops-Pyramide ziehen den Betrachter durch montierte Ordnung, Präzision und Farben in den Bann.
Doch jenseits der verführerischen Ästhetik fordert Gursky nach Überzeugung von Kurator Udo Kittelmann – ansonsten Direktor der Nationalgalerie in Berlin – den Betrachter auf, "über den Grund und die Ursache ihrer Existenz nachzudenken". Diesen "subversiven" Gursky will er in Baden-Baden sichtbar machen. Gursky selbst empfindet diesen anderen Blick auf sein Werk als "wohltuend", wie er vor der Ausstellungseröffnung am vergangenen Freitag sagte.