Personalie

Andreas Beitin wird neuer Direktor des Kunstmuseum Wolfsburg

Nachdem Ralf Beil das Kunstmuseum Wolfsburg im Streit verlassen hat, wird Andreas Beitin neuer Direktor des Haus

Der promovierte Kunsthistoriker leitete bisher das Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen und wird die Leitung des Wolfsburger Hauses ab 1. April 2019 übernehmen. "Das Programm des Hauses verfolge ich seit vielen Jahren mit großem Interesse und war begeistert von den Möglichkeiten, dort Ausstellungen zu machen", schreibt Beitin.

Der 50-Jährige studierte Kunstgeschichte, angewandte Kulturwissenschaften, Neuere und Neueste Geschichte. Er promovierte zum Motiv des Schreis in der Kunst und Grafik des 20. Jahrhunderts. Der Kunsthistoriker und Kurator arbeitete in verschiedenen Funktionen am Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe. 2017 erhielt er den Justus-Bier-Preis für Kuratoren, die von ihm kuratierte Ausstellung "Flashes of the Future: Die Kunst der 68er oder Die Macht der Ohnmächtigen" wurde von der deutschen Sektion des internationalen Kunstkritikerverbands AICA zur Ausstellung des Jahres gekürt, außerdem zeichnete der Verband das Ludwig Forum als Museum des Jahres aus. 

In Aachen stand Beitin jedoch zuletzt auch in der Kritik, weil er sich offenbar über städtische Vorschriften hinweggesetzt und Mehrkosten produziert hat. Vor einigen Wochen musste er sich bei einer nicht-öffentlichen Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses rechtfertigen und Fehler einräumen.

In Wolfsburg wird er nach einer Interimslösung das Amt von dem 53-jährigen Ralf Beil übernehmen, der erst kürzlich von seinen Dienstpflichten freigestellt worden war. Einer einvernehmlichen Aufhebungsvereinbarung habe Beil nicht zugestimmt, hieß es Ende vergangener Woche vom Museum. Dass der bisherige Direktor das Haus verlassen musste, war eine Überraschung. Eigentlich sollte sein Vertrag bis 2020 laufen, und es gab Spekulationen darüber, ob die Kündigung mit Beils programmatischer Arbeit zusammenhängt. Er sagte dazu im Monopol-Interview: "Es gab keinen Streit, denn dazu bräuchte es ja eine Diskussionskultur. Bei VW und seinem Umfeld wird alles eher hinter verschlossenen Türen geregelt."