Angefangen hat Koons als Verkäufer von Anlagefonds, nach dem Kunststudium arbeitete er sechs Jahre als Börsenmakler. "Irgendwann konnte ich nur noch an meine Kunst denken", sagt er. Er hing den Job an den Nagel und gab alles für die eigentliche Leidenschaft. "Ich wollte es einfach schaffen." Heute gilt Jeff Koons (61) als teuerster lebender Künstler. Am Sonntag (17.35 Uhr) zeigt Arte noch einmal eine Dokumentation, die in nicht mal einer Stunde dem Mann und seinem Erfolgsrezept nachspürt.
Koons hat sich selbst inszeniert, um berühmt zu werden. Das wird deutlich. Und das hat er auch geschafft: 2013 versteigerte das Auktionshaus Christie's einen "Balloon Dog" für gut 58 Millionen US-Dollar. Brett Gorvy, Leiter der Abteilung zeitgenössische Kunst bei Christie's, beschreibt Koons in der Doku als "sehr positiven Menschen". Die Sexualität sei sein "dunkles Element". Weil einige Darstellungen so explizit alles zeigen, hat Arte die Bilder aus Jugendschutzgründen weichgezeichnet.
"Das, was meist als niedere Alltagskunst bewertet wird, hebt er auf ein höheres Niveau", sagt Gorvy. Die Doku lässt aber unter anderem auch Besucher einer Vernissage zu Wort kommen, die deutlich machen, wie zwiespältig das Werk des Amerikaners gesehen wird. Die Äußerungen reichen von: "Es ist peinlich zu sagen, dass man Jeff Koons mag" bis zu "Warhol von heute". Gorvy sagt: "Jeff Koons ist ein fantastischer Prediger seiner eigenen Kunst. Er versteht sich auf Verführung" Wie er das macht, auch das zeigt die Dokumentation.