Advertorial

Wie der Fotograf Lukas Städler die Romantik des Cruisings entdeckt

Zwischen Hingabe, Sex und Intimität: Der Fotograf Lukas Städler zeigt flüchtige Begegnungen schwuler Männer in idyllischer Natur. Nun ist die sinnliche Serie "Hain" im Fotografiska in Berlin zu sehen

2024 ist ein romantisches Jahr. Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich drängen sich in den Museen die Besucherinnen und Besucher vor Bildern von Rückenfiguren in idyllischen Landschaften. In vielen Kommentaren war zu lesen, dass diese Werke heute eine Sehnsucht nach Kontemplation und Einkehr befriedigen, die in unserer schnelllebigen Welt schwer zu finden ist. 

Einen anderen, aber ebenfalls sinnlichen Blick auf Romantik und Begegnungen in der Natur zeigt der Berliner Fotograf Lukas Städler in seiner Serie "Hain". Auf den ersten Blick ist auch auf diesen Bildern beschauliche Natur zu sehen: Waldstücke mit Sonnenflecken auf dem Boden, erhabene, knorrige Bäume oder blühende Rhododendron-Büsche. Doch in Städlers Fotos geht es keineswegs um Einsamkeit, sondern um erotische Begegnungen im öffentlichen Raum. In den Parklandschaften lassen sich nackte Körper erkennen, die zum Teil mit ihrer Umgebung zu verschmelzen scheinen. Andere Figuren befinden sich in verschlungener Umarmung miteinander, hier ist die Natur Schutzraum und Ornament für die intimen Szenen. 

Seit Jahren interessiert sich Lukas Städler für Crusing Areas in Berlin, also Orte in städtischen Parks oder Wäldchen, an denen sich meist schwule Männer zu flüchtigem, einvernehmlichen Sex treffen. Auch in Zeiten von Dating-Apps wie Grindr existieren diese Räume zwischen Privatheit und Öffentlichkeit weiter - und sind für den Fotografen ein Mittelpunkt seiner Arbeit geworden. 

Persönliche Fragen zum Lieben und Altern

"Meine Absicht war es, eine romantische Vorstellung dieser Situationen zu vermitteln, die mich zunächst verwirrt haben", sagt Lukas Städler selbst. "Ich habe festgestellt, dass diese Arbeit für mich eine Art Selbstporträt ist, das es mir erlaubt, persönliche Fragen in Bezug auf das Lieben und Altern zu reflektieren." Städlers Projekt, das noch nicht abgeschlossen ist, begann mit häufigen Besuchen dieser Orte. Es hat seiner Aussage nach über ein Jahr gedauert, bis er sein erstes Foto aufnahm. In dieser Zeit traf er Personen aus verschiedenen Altersgruppen und mit diversen sozialen Hintergründen. Erst nachdem er das Vertrauen seiner Protagonisten gewonnen hatte, durfte er diese intimen Momente einfangen und teilen.

Ab dem 23. August ist seine Serie "Hain", die Einblick in eine oft verborgene Welt gewährt, im Fotografiska in Berlin zu sehen. Sie ist Teil des Talentprogramms "Emerging Berlin", bei dem das Fotografiezentrum Künstlerinnen und Künstlern zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere eine Ausstellung ermöglicht. Die Schau wird von Marina Paulenka (Director of Exhibitions) und Marie-Luise Mayer (Exhibitions Associate und Project Lead for Emerging Berlin) kuratiert und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Partner für Fotodrucke WhiteWall. 

Lukas Städler wurde 1992 in Buchholz in der Nordheide geboren und studierte Modedesign an der Hochschule für Technik & Wirtschaft Berlin, bildende Kunst an der Universität der Künste und Fotografie an der Ostkreuzschule. Seine Ausstellung "Ouvertüre" war in diesem Sommer in der Galerie Dittrich & Schlechtriem in Berlin-Mitte zu sehen, die ihn derzeit auch vertritt.

Fotografiska ist ein Museum für zeitgenössische Fotografie, Kunst und Kultur. Mit Standorten in Stockholm, Berlin, New York, Tallinn und Shanghai stellt es weltbekannte Positionen und lokale, aufstrebende Talente aus. Zeitgleich zu Lukas Städler eröffnet auch die Installation "The Machine Monologs – Part I: The Storm" von Eli Cortiñas. Von Restaurant und Bar bis hin zu Partys und Gesprächen bietet das Fotografiska ein soziales und kulturelles Erlebnis – täglich von 10 bis 23 Uhr.