St. Petersburg (dpa) - Zwei Tage vor ihrer Eröffnung hat die von Boykottaufrufen begleitete europäische Kunstbiennale Manifesta in St. Petersburg erstmals die Ausstellung präsentiert. Die Eremitage stellte am Donnerstag Arbeiten vor, die sich unter anderem mit der russischen Opposition und der Politik von Kremlchef Wladimir Putin beschäftigen. «Alles, was gezeigt wird, verstößt nicht gegen russische Gesetze», betonte Eremitage-Chef Michail Piotrowski. Zahlreiche Anwälte hätten das schon vorab zugesichert.
Im Blickpunkt steht vor allem auch die Auseinandersetzung mit der in Russland tabuisierten Homosexualität. «Es ist nicht wichtig, ob es gute oder schlechte Kunst ist. Zeitgenössische Kunst ist sehr interessant», sagte Piotrowski vor Journalisten. Viele westliche Künstler hatten zum Boykott der Schau aufgerufen, um damit gegen die international umstrittene Politik Russlands zu protestieren.
Die 10. Kunstausstellung Manifesta gastiert erstmals überhaupt in einer früheren Sowjetrepublik. «Ich glaube, dass wir mit der Manifesta eine echte Punktlandung hinlegen könnten», sagte der deutsche Kurator Kasper König in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Etwa 50 Künstler sind bei der Ausstellung im wichtigsten Museum des Landes vertreten. Die europäische Wanderbiennale für zeitgenössische Kunst solle in Russland auch neue Diskussionen in Gang bringen, meinte König, der frühere Direktor des Museums Ludwig in Köln.
«Natürlich gab es viele durchaus berechtigte Diskussionen: Erst über dieses unglückselige Anti-Homosexuellen-Gesetz, dann im März über die Vereinnahmung der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Moskau und nun über die Politik des Landes in der Krise um die Ostukraine», sagte der 70-Jährige. Die Schau greift viel davon auf.
Vertreten sind in der Ausstellung in der früheren Zarenmetropole allerdings auch Klassiker wie Gerhard Richter, Joseph Beuys und Ilja Kabakow. Die Eremitage, eines der weltweit bedeutendsten Museen, feiert in diesem Jahr ihr 250-jähriges Bestehen. Die Manifesta sei ein Beitrag, um die Eremitage zu einer globalen Kulturinstitution zu entwickeln, sagte Piotrowski. Er erwartet eine halbe Million Besucher an den 125 Tagen. (dpa)
Manifesta, 28. Juni bis 31. Oktober. Monopol lud den Kurator, Mitglieder seines Teams und beteiligte Künstler zu einem Round-Table. Lesen Sie das das Gespräch in der Juli-Ausgabe
Im Blickpunkt steht vor allem auch die Auseinandersetzung mit der in Russland tabuisierten Homosexualität. «Es ist nicht wichtig, ob es gute oder schlechte Kunst ist. Zeitgenössische Kunst ist sehr interessant», sagte Piotrowski vor Journalisten. Viele westliche Künstler hatten zum Boykott der Schau aufgerufen, um damit gegen die international umstrittene Politik Russlands zu protestieren.
Die 10. Kunstausstellung Manifesta gastiert erstmals überhaupt in einer früheren Sowjetrepublik. «Ich glaube, dass wir mit der Manifesta eine echte Punktlandung hinlegen könnten», sagte der deutsche Kurator Kasper König in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Etwa 50 Künstler sind bei der Ausstellung im wichtigsten Museum des Landes vertreten. Die europäische Wanderbiennale für zeitgenössische Kunst solle in Russland auch neue Diskussionen in Gang bringen, meinte König, der frühere Direktor des Museums Ludwig in Köln.
«Natürlich gab es viele durchaus berechtigte Diskussionen: Erst über dieses unglückselige Anti-Homosexuellen-Gesetz, dann im März über die Vereinnahmung der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Moskau und nun über die Politik des Landes in der Krise um die Ostukraine», sagte der 70-Jährige. Die Schau greift viel davon auf.
Vertreten sind in der Ausstellung in der früheren Zarenmetropole allerdings auch Klassiker wie Gerhard Richter, Joseph Beuys und Ilja Kabakow. Die Eremitage, eines der weltweit bedeutendsten Museen, feiert in diesem Jahr ihr 250-jähriges Bestehen. Die Manifesta sei ein Beitrag, um die Eremitage zu einer globalen Kulturinstitution zu entwickeln, sagte Piotrowski. Er erwartet eine halbe Million Besucher an den 125 Tagen. (dpa)
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