Die Arbeiten der ursprünglich aus Leipzig stammenden und 1933 aus Deutschland geflohenen Dokumentarfotografin waren im Rahmen des Fotografiefestivals "f/stop" öffentlich ausgestellt worden. Wie das festival mitteilte, sei gegen die unbekannten Vandalen Ermittlungen eingeleitet worden. Die Veranstalter des in diesem Jahr zum siebten Mal stattfindenden Fotografie-Festivals fanden zu den Vorfällen deutliche Worte: "Der Umgang mit einem Kunstwerk im öffentlichen Raum ist immer auch ein Lackmus-Test für den Zustand eines Gemeinwesens", heißt es in einer Pressemittleilung. "Es braucht eine Debatte über diesen Gewaltakt gegen Bilder. Es braucht eine Stadtgesellschaft, die die Bilder der Fotografin Gerda Taro schützt."
Gerda Taro wurde 1910 geboren und floh im Alter von 23 Jahren von Leipzig nach Paris. Dort lernte sie den Fotografen Robert Capa kennen, mit dem sie 1936 nach Spanien ging, um den spanischen Bürgerkrieg fotografisch festzuhalten. Ein Jahr später verlor sie bei einem Unfall ihr Leben. Die Bilder der deutschen Fotografin, die vor allem Flucht und Krieg thematisierten, wurden in zahlreichen Medien veröffentlicht und gelten als Vorreiter der modernen Dokumentarfotografie.