Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Mainz, Neubrandenburg, Paris und Zürich

Daniel Buren & Bettina Pousttchi in Mainz
Zwei Künstler, zwei Generationen, eine Ausstellung. Der französische Konzeptualist Daniel Buren und die deutsch-iranische Künstlerin Bettina Pousttchi zeigen schon existierende und neue ortsspezifische Werke in der Mainzer Kunsthalle. Pousttchi, Jahrgang 1971, zersetzt in ihren Arbeiten reale Zeit- und Raumverhältnisse. Sie transzendiert die aktuellen Räume, indem sie an ihre Geschichte und an prägende Persönlichkeiten (etwa Architekten) erinnert. Der 1938 geborene Buren will seine mit Streifen überzogenen Werke und installativen Setzungen von Historizität entkoppelt wissen. Burens Negation trifft auf Pousttchis narrativen Ansatz. Das kann spannend werden.
Daniel Buren & Bettina Pousttchi, Kunsthalle Mainz, bis 18. März

Frank Nitsche in Neubrandenburg
Die Kunstsammlung Neubrandenburg zeigt von diesem Donnerstag an Arbeiten des renommierten zeitgenössischen Malers Frank Nitsche. Es ist die erste Ausstellung des Berliner Künstlers in Mecklenburg-Vorpommern, wie Kunsthistorikerin Elke Pretzel am Mittwoch sagte. Die Schau mit insgesamt 27 Arbeiten wird auch von der Stiftung Kunstfonds in Bonn gefördert. Der 53-Jährige gehöre zu den wichtigsten deutschen Malern der Gegenwart, erklärte Pretzel. Nitsches Malerei zeichne sich durch eine ganz eigene Bildsprache aus. Seine Werke verarbeiteten die überbordende Bilderflut aus Werbung, Pop, Design, Technik, Alltagskultur und digitale Medien sehr konsequent in Abstraktionen, sagte sie. Der Maler, der aus Görlitz (Sachsen) stammt und in Berlin lebt, wird international unter anderem von den bekannten Galerien Max Hetzler (Berlin) und Leo Koenig (New York) vertreten. (dpa)
Frank Nitsche, Kunstsammlung Neubrandenburg, bis 4. März 2018

César in Paris
Vor 20 Jahren starb der französische Bildhauer César, einer der bedeutendsten Künstler des Nouveau réalisme. Jetzt erst würdigt ihn das Pariser Centre Pompidou mit einer Retrospektive. Zu den kaum bekannten Werken in der Schau mit 130 Exponaten zählen die "Championnes", die auf Karosserien verunglückter Rennwagen basieren oder die aus der Schrottpresse gewonnene Serie "Suite Milainaise", die einen Bogen zu dem US-Bildhauer John Chamberlain schlägt. Fünf Jahrzehnte umspannt das Lebenswerk des 1921 in Marseille geborenen César. In seinen Zwanzigern begann er damit, Menschen- oder Tierfiguren aus Eisenteilen zusammenzuschweißen – mit dieser Innovation wurde César weltberühmt.
"César - La rétrospective", Centre Pompidou, Paris, bis 26. März

Rob Pruitt in Zürich
Was haben Kirchen und Museen gemeinsam? An beiden Orten laufen sich Menschen aus verschiedensten Gründen über den Weg. Der 1964 in Washington D. C. geborene Rob Pruitt präsentiert mit "The Church" in der Kunsthalle Zürich nicht nur eine Soloschau, sondern will auch einen Raum für Aktivitäten öffnen. Sonntags finden vor Ort sogar Gottesdienste statt. Werke des zwischen Kunst und Design irrlichternden Künstlers sind ebenfalls zu sehen, darunter großformatige Ölgemälde, die Zimmer von Personen abbilden, die unter dem Messie-Syndrom leiden.
"Rob Pruitt: The Church", Kunsthalle Zürich, 16. Dezember bis 13. Mai, Eröffnung: 15. Dezember 2017, 18 Uhr