Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Basel, Berlin, Braunschweig, Oberhausen und Potsdam

Claude Monet in Riehen bei Basel
Claude Monet ist einer der bekanntesten Vertreter des Impressionismus. Die Brücke über den Seerosenteich in seinem Haus in Giverny, die Pappeln am Fluss Epte sind mit Monets genialen Tupfenkompositionen zum Inbegriff der Stilrichtung aus dem 19. Jahrhundert geworden und zieren heute Poster und Wandtapeten. Wie sehr das Werk des 1840 in Paris geborene Malers den Weg in die Moderne bereitete, zeigt jetzt eine Ausstellung in der Schweizer Fondation Beyeler in Riehen bei Basel. Als "Magier des Lichts" bezeichnet Kurator Ulf Küster Monet. Die Ausstellung legt ein besonderes Augenmerk auf Monets Umgang mit Licht, Schatten, Reflexionen und Spiegelungen . Unter den Bildern sind selten gezeigte Exponate aus Privatsammlungen aus den Jahren 1880 bis etwa 1920. Zur Eröffnung wird ein Urenkel von Monet, Philippe Piguet, erwartet, der über das Verhältnis Claude Monets zu seiner ersten Frau Alice Hochedé sprechen soll. Die Fondation Beyeler feiert in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen ihres Museumsbaus von dem italienischen Stararchitekten Renzo Piano. (dpa)
Monet, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel, 22. Januar bis 28. Mai

Ian Wilson und Hanne Lippard in Berlin
Wir müssen reden, findet Krist Gruijthuijsen und beginnt seine Ära als neuer Direktor der Berliner Kunst-Werke mit einem Künstler, der die Diskussion an die Stelle des materiellen Kunstwerks gesetzt hat. Schon in den späten 60er-Jahren hat der 1940 geborene Konzeptkünstler Ian Wilson, in New York lebender Südafrikaner, beschlossen, keine Werke mehr herzustellen: Der auch schon recht minimalistische "Circle on the floor" von 1968 gehörte zu seinen letzten physischen Werken. "Ich fand heraus, dass ich den Kreis auch denken oder beschreiben konnte, ich musste ihn nicht zeichnen, um meine Idee davon zu vermitteln", so Wilson. Seitdem behandelt er die gesprochene Rede als das eigentliche Kunstwerk. Die Dialoge zum Thema "Zeit" und anderen philosophischen Konzepten, die er mit dem Publikum führte, wurden nicht aufgezeichnet – es existieren nur Einladungskarten und Zertifikate über Ort und Zeit des Gesprächs. Später verlegte sich Wilson auf die Produktion von Künstlerbüchern, bis Ende der 90er-Jahre neues Interesse an seinen Diskussionen aufflammte. In Berlin will Gruijthuijsen nun ein ganzes Programm rund um Wilson zeigen, der als mythische Gestalt in der Geschichte der Konzeptkunst bei der Dematerialisierung des Kunstwerks weiter ging als jeder andere. Passend zur Kommunikationsfreudigkeit Wilsons, sollen andere Künstler mit seinem Werk in einen Dialog treten. Die in Berlin lebende Hanne Lippard, deren Einzelausstellung gleichfalls im Januar eröffnet, könnte man als Soundkünstlerin beschreiben, vielleicht aber auch als Lyrikerin: In ihren Performances oder Filmen ist es die Stimme, die Text, Bild und Klang verbindet. Der Brite Paul Elliman, als Designer ausgebildet und mit einer Leidenschaft für die symbolischen Darstellungsweisen der Stimme, und der amerikanische Performance-Charismatiker Adam Pendleton folgen mit ihren Einzelausstellungen im Februar. An den Wochenenden soll es, ganz in Ian Wilsons Sinne, zahlreiche Diskussionsveranstaltungen geben. Und abends geht das Gespräch nonverbal weiter: Auch die legendäre Pogo-Bar im Keller der Kunst-Werke öffnet wieder regelmäßig mit einem von Künstlern gestalteten Programm.
"Ian Wilson", "Hanne Lippard", KW Institute for Contemporary Art, Berlin, ab 20. Januar

"Im Netzwerk der Berliner Moderne" in Berlin
Das Georg Kolbe Museum in Berlin gibt zum 140. Geburtstag des bekannten Bildhauers einen besonderen Einblick in sein Leben und Werk. Unter dem Titel "Im Netzwerk der Berliner Moderne" werden die wechselseitigen Verbindungen zu anderen wichtigen Künstlern der pulsierenden Metropole Berlin im frühen 20. Jahrhundert nachgezeichnet. In der Jubiläumsausstellung sind von Sonntag an rund 4O Porträtskulpturen zu sehen, dazu zahlreiche Bilder, Zeichnungen, Fotografien und historische Materialien aus dem Nachlass, wie das Museum am Freitag mitteilte. Weggefährten waren etwa Max Beckmann, Karl Schmidt-Rottluff, Max Liebermann, Ernst Barlach und Gerhard Marcks. Georg Kolbe (1877-1947) gilt als der erfolgreichste deutsche Bildhauer seiner Generation. Gezeigt werden etwa seine Porträts des sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch und des Kunstchronisten Harry Graf Kessler. "Die verewigten Gesichter prominenter Persönlichkeiten vermitteln das Bild einer Epoche, die von Glanz und Widerspruch geprägt war", so das Museum. (dpa)
"Im Netzwerk der Berliner Moderne", Georg Kolbe Museum, Berlin, 22. Januar bis 1. Mai

Photographie-Museum in Braunschweig zeigt verborgene Orte
Die Schließfächer der Deutschen Bank in Hannover aus der Zeit des Jugendstils oder der Dachstuhl der Kirche St. Aegidien in Braunschweig: Der Fotograf Marc Theis erhält Zutritt zu Orten, die normalerweise verschlossen sind. Im Museum für Photographie in Braunschweig sind seine Bilder von Freitag an in der Ausstellung "Stadt im Bild - Verborgene Orte in Braunschweig und Hannover" zu sehen. Gezeigt werden Aufnahmen, die der Fotograf extra für die Schau angefertigt hat. Zu sehen sind unter anderem Produktionsstätten des Klavierherstellers Schimmel oder das Magazin des Städtischen Museums. Ganz bewusst sucht Marc Theis für seine Bilder auch Orte auf, die kurz vor dem Abriss stehen. (dpa)
"Marc Theis. Stadt im Bild - Verborgene Orte in Braunschweig und Hannover", Museum für Photographie, Braunschweig, bis 12. März

"Let's buy it! Kunst und Einkauf" in Oberhausen
Kunst, Geld, Markt - diese Kombination fasziniert nicht nur heute angesichts der aktuellen Millionenpreise auf dem Kunstmarkt. Eine opulente Ausstellung in der Ludwiggalerie in Oberhausen zeigt jetzt, wie Kunst und Kapital seit 500 Jahren miteinander verflochten sind. "Let's buy it! Kunst und Einkauf" lautet der Titel der Schau mit rund 300 Exponaten von Albrecht Dürer (1471-1528) über Andy Warhol bis Gerhard Richter. Die Ausstellung läuft von Sonntag . Zu sehen sind etwa Dürers populäre Druckgrafiken, die der findige Unternehmer von preiswert bis teuer für alle Geldbörsen erstellte. Auch beispielhafte Werke der "Tulpomania" des 17. Jahrhunderts, einer der ersten Spekulationsblasen der Kunstgeschichte, werden gezeigt. Nicht chronologisch ist die Schau geordnet, sondern nach Themen, so dass Früchtestilleben auch neben Pop Art hängen können. Man trifft auf Gerhard Richters Bild der shoppenden Brigitte Bardot ebenso wie auf Warhols Suppendosen oder die berühmte Aldi-Nord-Tüte mit den blauen Streifen, die der abstrakte Maler Günter Fruhtrunk (1923-1982) entworfen hatte. (dpa)
"Let's buy it! Kunst und Einkauf", Ludwiggalerie, Oberhausen, 22. Januar bis 14. Mai

Museum Barberini öffnet in Potsdam
Mit Spannung erwarten Kunstfreunde die Eröffnung des Potsdamer Museums Barberini am kommenden Wochenende. Das vom Software-Milliardär und Kunstmäzen Hasso Plattner gestiftete Museum wird am kommenden Freitag (20. Januar) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) offiziell eröffnet. Am Samstag (21. Januar) hat dann das Publikum während eines Stadtfests erstmals Zutritt, bevor das Museum am Montag endgültig seine Türen öffnet. In der Eröffnungsschau "Klassiker der Moderne" werden 60 Gemälde gezeigt, unter anderen von Edvard Munch, Emil Nolde und Max Liebermann. Eine zweite Schau widmet sich den Impressionisten unter anderem mit Bildern von Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir. (dpa/monopol)
"Klassiker der Moderne", Museum Barberini, Potsdam, 23. Januar bis 28. Mai